Neue OZ: Kommentar zu Sterbehilfe
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Die Unzufriedenheit ist groß in der Union mit dem Entwurf zur
Sterbehilfe, den die liberale Justizministerin präsentiert und den
das Kabinett gebilligt hat. Dass viele Abgeordnete grummeln, hat
seinen Grund, denn so ein Gesetz würde zu einer hochproblematischen,
ja lebensgefährlichen Entwicklung führen. Daher ist es hilfreich,
dass nun ein Alternativvorschlag vorliegt.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Beiratsmitglied der
Sterbehilfe fördernden Humanistischen Union, wollte lediglich die
gewerbsmäßige Hilfe zur Selbsttötung bestrafen. Das Geschäft mit dem
Tod hätte sie damit vielleicht eingedämmt, nicht aber andere Formen
der Beihilfe zum Suizid, etwa durch Sterbehilfe-Vereine. Das hätte
bedeutet: Diese Organisationen wären im Rechtsgefühl als erlaubt
wahrgenommen worden und die von ihnen angebotene Beihilfe zur
Selbsttötung als gewöhnliche Dienstleistung. Wer aber alt, krank,
verzweifelt und hilfsbedürftig ist, dem gibt man das falsche Signal,
wenn man ihm bedeutet: Lass dich doch einfach umbringen. Und bei
Betroffenen würde der Druck steigen, Angehörigen und der Gesellschaft
nicht zur Last fallen zu wollen. Der Alternativentwurf will das
verhindern. Das ist gut so. Vermutlich droht nun wieder mal ein
Koalitionsstreit. Doch ein neuer Anlauf ist eindeutig besser als ein
schnell durchgepeitschtes Gesetz. Es geht schließlich um Leben und
Tod.
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Datum: 21.12.2012 - 22:00 Uhr
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