Glück als Wirtschaftsfaktor / Unternehmen und Politik sehen wachsende Bedeutung
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Menschen in Deutschland ein glückliches neues Jahr. Glück und
Zufriedenheit sind jedoch nicht länger eine rein persönliche
Angelegenheit. Das Wohlergehen der Deutschen bewerten Unternehmer und
Politiker zunehmend als wirtschaftlich bedeutsame Größe. Auch auf dem
nächsten Deutschen CSR-Forum steht das Thema Glück im Fokus.
Traditionell wird die Wirtschaftskraft eines Landes mit dem
Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen. Besonders zum Jahreswechsel
interessiert die Frage, wie sich das BIP 2013 in Deutschland
entwickeln wird. Prognosen dazu kommen von allen führenden Ökonomen
und Forschungsinstituten. "Beim klassischen Wirtschaftswachstum
stellt sich jedoch die Frage, ob es wirklich noch das richtige
Kriterium ist, um Wohlstand und Lebensqualität abzubilden. Wir
stellen fest, dass immer mehr Politiker und Unternehmer nicht mehr
nur betriebswirtschaftliche Fakten betrachten", erläutert Wolfgang
Scheunemann, Initiator des Deutschen CSR-Forums, das zum neunten Mal
am 9. und 10. April 2013 in Ludwigsburg bei Stuttgart stattfinden
wird.
Gewinn, Umsatz, Leistung waren noch vor wenigen Jahren das Maß
aller Dinge. Glück, Wohlgefühl und Zufriedenheit hingegen galten als
kaum messbar und wurden dem privaten Lebensbereich zugeordnet. Diese
Sichtweise ändert sich.
"Unternehmen identifizieren weiche Faktoren immer stärker als
Wettbewerbsvorteil, durch die sie sowohl kurz- wie langfristig
unternehmerische Erfolge erzielen können", erklärt Wolfgang
Scheunemann. Wenn beispielsweise in naher Zukunft der demografische
Wandel den Arbeitsmarkt vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt drehe,
würden Unternehmen mit ausgezeichnetem Ruf leichter neue Fachkräfte
für sich gewinnen. Und Mitarbeiter, die sich in ihrem Unternehmen
wohlfühlen, sind motiviert und produktiver. Das ist ein wichtiger
Aspekt für die weitere Entwicklung des Standorts Deutschland. Dazu
kommt, dass zwar das BIP steigt, wenn ein Auto bei einem Unfall
demoliert wird, nicht aber das Glücksgefühl des Besitzers.
Doch wie kann man Glück und Zufriedenheit überhaupt messen? Auf
der Unternehmensebene lassen sich weiche Faktoren wie die
Mitarbeiterzufriedenheit gut über standardisierte Fragebögen und
Interviews in Zahlen fassen und somit vergleichbar machen. Auf der
gesellschaftlichen Ebene ist die Sache deutlich komplexer. Um ein
differenzierteres Bild vom Wohlstand eines Landes zu erhalten gilt es
zunächst festzulegen, welche Bereiche erfasst werden sollen. Dafür
hat der Deutsche Bundestag eine neue Enquete-Kommission "Wachstum,
Wohlstand, Lebensqualität" gebildet. Sie hat den Auftrag, Vorschläge
zu machen, wie ein Wohlstands- bzw. Fortschrittsindikator für
Deutschland aussehen könnte. Bereits heute werden viele Daten
erhoben, die die Entwicklung des Landes weit über das BIP hinaus
beschreiben, etwa im Kontext der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie.
Sie fließen in den Fortschrittsbericht zur nachhaltigen Entwicklung
in Deutschland ein, der von der Bundesregierung veröffentlich wird.
Darin finden sich neben dem BIP auch Indikatoren wie "Gesundheit und
Ernährung - länger gesund leben", "Kriminalität - persönliche
Sicherheit weiter erhöhen" und "Perspektiven für Familien".
"Wenn wir Wohlstand nicht mehr nur über Wirtschaftswachstum
definieren können, müssen wir eine neue Sichtweise entwickeln", so
Wolfgang Scheunemann. "Welche Werte stehen in unserer Gesellschaft
für Wohlstand, wie können wir immaterielle Aspekte einbeziehen?". Das
Deutsche CSR-Forum bietet für solche Fragen der gesellschaftlichen
Verantwortung von Unternehmen eine Plattform, um Ideen weiter zu
entwickeln und die Diskussion voranzutreiben.
Gerade beim Glück gibt es in anderen Ländern eine Reihe von
Konzepten, die neben dem klassischen Wirtschaftswachstum andere
Facetten berücksichtigen. Der Human Development Index der Vereinten
Nationen kombiniert Wirtschaftsleistung mit der Lebenserwartung und
dem Bildungsniveau. Der Happy Planet Index des New Economic
Foundation's Centre for Well-Being in London bewertet, wie zufrieden
Bewohner eines Landes sind, wie lange sie leben und wie stark sie
gemessen an ihrem ökologischen Fußabdruck die Umwelt belasten.
Zufriedenheit geht nicht zwingend mit wirtschaftlichem Erfolg einher.
Dies zeigt auch eine aktuelle Gallup-Umfrage, die beispielsweise die
glücklichsten Menschen in Lateinamerika sieht. Das reiche Singapur
hingegen rangiert auf einem der hintersten Plätze.
Den ältesten Glücksindex besitzt Bhutan. Der ehemalige König des
Himalajalandes, Jigme Singye Wangchuck, prägte 1970 den Begriff
"Bruttglücksprodukt". Um es zu erreichen, werden eine gute
Regierungsführung, ein nachhaltiges und gerechtes
Wirtschaftswachstum, der Erhalt der bhutanischen Kultur und der
Umweltschutz vorausgesetzt. Seit 2008 ist das Bruttonationalglück in
der bhutanischen Verfassung sogar als Staatsziel verankert. Wie die
Erfahrungen in der Realität aussehen, wird ein Referent aus Bhutan
auf dem Deutschen CSR-Forum 2013 berichten.
Weitere Informationen zum Deutschen CSR Forum 2013 unter
http://www.csrforum.eu Bewerbungsunterlagen für den Deutschen CSR
Preis 2013 unter:
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Datum: 26.12.2012 - 11:00 Uhr
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