DGAP-News: Franklin Templeton: Marktkommentar Templeton Emerging Markets, Dr. Mark Mobius

DGAP-News: Franklin Templeton: Marktkommentar Templeton Emerging Markets, Dr. Mark Mobius

ID: 813373
(firmenpresse) - DGAP-News: Franklin Templeton / Schlagwort(e): Marktbericht/Fonds
Franklin Templeton: Marktkommentar Templeton Emerging Markets, Dr.
Mark Mobius

12.02.2013 / 10:09

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Templeton Emerging MarketsÜberblick

Nachdem die Meldungen aus den USA, Europa und China besser ausfielen als
erwartet, zerstreuten sich die Bedenken hinsichtlich der weltweiten
Abschwächung des Wirtschaftswachstums im Januar 2013. Die Sorge um einen
US-Zahlungsausfall nahm nach der Verständigung der beiden Seiten zur
Vereinbarung von Maßnahmen ab, die im Grunde eine Entscheidungüber die
Schuldenobergrenze zunächst auf Februar und dann auf Juni 2013 verschob.
Zwischenzeitlich legte China verbesserte Konjunkturdaten vor. Das
geschätzte BIP-Wachstum war höher, die Inflation niedriger, der
Produktionssektor kehrte wieder in die Wachstumszone zurück und der
Immobilienmarkt hatte sich erholt. Als sich die Region entschied, die
Sparprogramme zurückzuschrauben und Maßnahmen zur Förderung des Wachstums
einzuführen, war man wegen der Finanzkrise Europas weniger besorgt. Die
Fortsetzung der geldpolitischen Expansion, vor allem in den USA, Europa,
China und Japan erhöhte die Liquidität des Markts. Im Verlauf des Monats
kündigte die japanische Regierung haushaltspolitische Anreizpakete in Höhe
von 177 Mrd. US-Dollar an, um das konjunkturelle Wachstum und die Exporte
zu steigern. Die monatlichen Kapitalzuflüsse in die Schwellenländer
erreichten im Januar einen Rekordstand. Damit wurde der Trend fortgesetzt,
der zum Ende von 2012 begonnen hatte. Im Januar betrugen die Nettozuflüsse
der Schwellenländer ca. 25 Mrd. US-Dollar, was fast der Hälfte der gesamten
Zuflüsse für 2012 entspricht.

Die Börsenplätze der Schwellenmärkte hinkten im Monatsverlauf hinter denen
der Industriestaaten her. Der MSCI Emerging Markets Index rentierte 1,4% in


US-Dollar. Dagegen präsentierten die MSCI World und USA-Indizesüber 5%.
2012überflügelten die Schwellenmärkte den MSCI Emerging Markets Index, der
18,6% generierte. Gleichzeitig erzeugten die MSCI World und USA-Indizes
Returns von 16,5% bzw. 16,1%. Innerhalb der Anlageklasse der
Schwellenländer zählten Ungarn und die Philippinen zu den Spitzenreitern.
Die angestiegenen Rohstoffpreise und eine kräftigere Inlandswährung
verhalfen den chilenischen und russischen Märkten zurÜberperformance. Im
Gegensatz dazu verzeichneten Tschechien, Südafrika und Malaysia zum
Monatsende eine rückläufige Entwicklung.

Aktuelles aus den Regionen

Asien

In China erhöhte sich der BIP-Zuwachs im letzten Quartal 2012 gegenüber dem
Vorjahr auf 7,9%, nachdem er im Vorquartal noch 7,4% betragen hatte. Der
Wachstumsanstieg beendete sieben aufeinanderfolgende Monate eines
rückläufigen Wachstumstrends. Das gesamte Jahreswachstum, das die Prognosen
der Regierungüberschritt, betrug gegenüber dem Vorjahr 7,8%. Erhöhte
Infrastrukturausgaben sowie eine geldpolitische Expansion kamen der
Konjunkturtätigkeit zugute. Das Wachstum der Industrieproduktion stieg zum
Vorjahr um 10,3% im Dezember 2012 an. Damit lag esüber der Erwartung des
Marktes und war höher als der Zuwachs zum Vorjahr von 10,1% im November
2012. Der Handelsüberschuss wuchs von 155,5 Mrd. US-Dollar in 2011 auf
232,2 Mrd. US-Dollar in 2012, denn zum Jahresende zeichnete sich eine
Verbesserung der Exporte ab. Chinas Auslandsdevisenreserven vermehrten sich
von 3,1 Bio. US-Dollar zum Jahresende 2011 auf 3,3 Bio. US-Dollar
Jahresende 2012. Im Dezember 2012 verminderte sich der Inflationsdruck. Der
Verbraucherpreisindex stieg von im Jahresvergleich 2,0% im Dezember 2012
auf im Jahresvergleich 2,5% im Dezember 2012 an. Die Hauptursache dafür war
die Erhöhung der Gemüsepreise von 14,8% gegenüber dem Vorjahr. Die
Inflationsrate lag gut innerhalb der Vorgabe der Regierung von 4,0%.

Die südkoreanische Wirtschaft wuchs im Jahresvergleich im vierten Quartal
2012 1,5%, was dem Wachstum des dritten Quartals entsprach. Die
wesentlichen Impulsgeber für das Wachstum waren der Konsum der
Privathaushalte sowie die Regierungsausgaben. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte
sich der Verbrauch um 2,8%. Gleichzeitig stiegen die Regierungsausgaben im
Jahresvergleich im Quartal 3,1%. Verglichen mit dem Vorjahr gingen die
Investitionen im Quartal um 4,1% zurück und das Exportwachstum war im
Jahresvergleich mit 4,0% enttäuschend. Zum Vorjahr wuchs das BIP im Jahr um
2,0%: Das ist die niedrigste Zuwachsrate seit 2009, was hauptsächlich auf
das schwache Exportwachstum zurückzuführen ist. 2011 hatte die Rate zum
Vorjahr 3,6% betragen. Die Bank of Korea senkte für 2013 das BIP-Wachstum
im Jahresvergleich von 3,2% auf 2,8%. Der Inflationsdruck flaute im
Dezember 2012 ab. Der Verbraucherpreisindex ging im Jahresvergleich von
1,6% im November auf 1,4% zurück. Die Jahresinflation betrug
durchschnittlich zum Vorjahr 2,2% und war gegenüber 2011 im Jahresvergleich
mit 4,0% niedriger. Zur Förderung der heimischen Wirtschaft beließdie Bank
of Korea ihren Leitzins unverändert bei 2,75%.

In Indien senkte die Reserve Bank of India den Leitzinssatz und die
Mindestreserve um 25 Basispunkte auf 7,75% bzw. 4%, um das
Konjunkturwachstum anzukurbeln. Das Bankensystem könnte dadurch von
zusätzlicher Liquidität von 3,4 Mrd. US-Dollar profitieren. Dies war die
erste Zinssenkung der Bank in neun Monaten. Zudem senkte die Zentralbank
die BIP-Prognose für das Steuerjahr zum März 2013 von 5,8% auf 5,5% im
Jahresvergleich. Damit handelt sich um die niedrigste Wachstumsrate seit
dem Steuerjahr 2003. Der Großhandelspreisindex blieb zum Vorjahr im
Dezember mit 7,2% gleich. Dagegen erhöhte sich der Verbraucherpreisindex
von 9,9% im November 2012 auf 10,6% im Jahresvergleich. Die höhere
Preisinflation von Lebensmitteln und Kraftstoffen war die Ursache. Indiens
Handelsbilanz vergrößerte sich 2012 fast um ein Fünftel auf 191 Mrd.
US-Dollar. Die schwache externe Nachfrage sowie die Abwertung der Rupie
waren dafür verantwortlich.

Lateinamerika

Brasiliens Arbeitslosenrate erreichte 2012 den tiefsten Stand seit zehn
Jahren. Die niedrigen Kreditkosten für Unternehmen, Steuervergünstigungen
und erhöhte Staatsausgaben waren die Impulsgeber für die
Konjunkturtätigkeit. Die Arbeitslosigkeit ging von 4,9% im November auf
4,6% im Dezember 2012 zurück. Zur Stützung der Binnenwirtschaft ließdie
Notenbank ihren Leitzinssatz im Januar unverändert auf einem Rekordtief von
7,25%. Im Dezember 2012 verminderte sich der Inflationsdruck. Der
Verbraucherpreisindex stieg von im Jahresvergleich 5,5% im November 2012
auf im Jahresvergleich 5,8% im Dezember 2012 an. Die Hauptursache dafür war
der Anstieg der Gemüse- und Dienstleistungspreise. Steuervergünstigungen
sowie eine Abnahme der Konjunkturtätigkeit senkten die Inflation im
Jahresvergleich von 5,8% zum Ende 2012 auf 6,5% zum Ende 2011. Die
Inflationsrate von 2012 war dennoch höher als die Vorgabe der Zentralbank
von 4,5% im Jahresvergleich. Der Handelsüberschuss von 2012 ging gegenüber
dem Vorjahr um 34,8% auf 19,4 Mrd. US-Dollar zurück. Gegenüber dem Vorjahr
verminderten sich die Exporte um 5,3% auf 242,6 Mrd. US-Dollar.
Gleichzeitig nahmen die Importe im Jahresvergleich um 1,4% bzw. 223,1 Mrd.
US-Dollar im Jahr ab.

Afrika

Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze Südafrikas verringerte sich zum
ersten Mal seit drei Monaten im November 2012. Zum Vorjahr wuchsen die
Umsätze um 3,4%, verglichen mit einem revidierten Zuwachs im
Jahresvergleich von 0,9% im Oktober 2012. Dies signalisierte eine mögliche
Erholung des Konsums. Die Zentralbank beließihren Leitzins im Januar
unverändert bei 5,0%. Die Inflationsrate lag innerhalb der vorgegebenen
Bandbreite von 3-6% der Bank, aber der Verbraucherpreisindex stieg von im
Jahresvergleich 5,6% im November 2012 auf 5,7% im Dezember 2012 an. Hohe
Nahrungsmittel- und Energiepreise heizten den Inflationsdruck weiter an.
Die Zentralbank senkte die BIP-Wachstumsprognose für 2013 von 2,9% auf
2,6%. Gleichzeitig erhöhte sie die geschätzte Vorgabe von 3,6% auf 3,8% für
2014. Die Produktionssteigerungüberstieg die Erwartungen und legte im
Jahresvergleich von 2,7% im Oktober auf 3,4% im November 2012 zu.
Fortschritte erzielte ebenso der Bergbausektor, denn der Förderungsausstoßwar im Jahresvergleich mit 4,5% niedriger als der Rückgang von 8,5% im
Oktober 2012. Im Monatsvergleich stieg er um 10,6% an.

Osteuropa

Im Hinblick auf die Prognose gab das BIP-Wachstum Russlands im
Jahresvergleich 2012 mit 3,4% etwas nach. Seit der rückläufigen Entwicklung
von 2009 handelt es sich dabei um das langsamste Wachstumstempo. Im
Vergleich zum Vorjahr war das BIP 2011 um 4,3% gewachsen. Die
Inlandsnachfrage unterstützte das Wachstum: Einzelhandelsumsätze und
Anlageninvestitionen erhöhten sich 2012 im Jahresvergleich um 5,9% bzw.
6,7%. Im Dezember 2012 ging die Arbeitslosenrate um 5,3% gegenüber November
2012 mit 5,4% sowie 6,1% zum Ende von 2011 leicht zurück. Sie liegt damit
innerhalb der Reichweite des Tiefstands der Arbeitslosigkeit des Landes von
5,2% im August und September 2012. Zur Förderung der heimischen Wirtschaft
beließdie Zentralbank ihren Leitzins im Januar unverändert bei 8,25%. Der
Inflationsdruck nahm von im Jahresvergleich 6,5% im November 2012 auf 6,6%
im Dezember 2012 leicht zu. Zum Jahresultimo 2011 betrug die Inflationsrate
gegenüber dem Vorjahr 6,1%. Einer der Gründe für den Anstieg waren die
erhöhten Lebensmittelpreise. Der Leistungsbilanzüberschuss betrug insgesamt
81,3 Mrd. US-Dollar bzw. 4,2% der BIP-Prognose von 2012.

Das Handelsdefizit der Türkei verringerte sich 2012 im Jahresvergleich um
20,7% auf 83,9 Mrd. US-Dollar. Die Inlandsnachfrage war weiterhin schwach
und die Goldexporte stiegen stark an. Zum Vorjahr wuchsen 2012 die Exporte
um 13,1% auf ein Rekordhoch von 152,5 Mrd. US-Dollar. Die Importe gingen
jedoch im Jahresvergleich um 1,8% auf 236,5 Mrd. US-Dollar für das Jahr
zurück. Den Leitzins und den einwöchigen Repo-Satz beließdie Zentralbank
unverändert auf einem Rekordtiefstand von 5,5% im Januar, sie senkte aber
den Tagesgeldsatz und Zinssatz für Kredite um 25 Basispunkte (0,25%) auf
8,75% bzw. 4,75%. Zudem erhöhte die Zentralbank die Mindestreserve für auf
Lira lautende Verbindlichkeiten von 10,6% auf 10,8%. Die
Mindestreserveanforderung für auf ausländische Devisen lautende
Verbindlichkeiten stieg von 10,6% auf 11,0% an. Der Inflationsdruck nahm
weiter ab, und der Verbraucherpreisindex mäßigte sich im Jahresvergleich
von 6,4% im November 2012 auf 6,2% im Dezember 2012. Im Zuge der
Infrastrukturverbesserung des Landes kündigte die Regierung
Investitionspläneüber 250 Mrd. US-Dollar in den Sektoren Energie und
Transport in den kommenden zehn Jahren an.

Monatsfeature: Fragen und Antworten zu den Schwellenmärkten

Wie schätzen Sie 2013 die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft ein?
Die weltweiten Finanzmärkte haben sich in den vergangenen Jahren einem
schnellen Wandel unterzogen. Die großen Volkswirtschaften, wie zum Beispiel
China und Indien, haben ihren Beitrag zum weltweiten BIP erhöht und sind zu
wirklichen Weltmächten avanciert. Aus diesem Grund haben viele ihre
Einschätzungüber die Weltwirtschaft geändert. Die Einschätzung hat die
Tendenz sich auf die Marktrealitäten auszuwirken. Die Entwicklung der
globalen Märkte verlief volatil und das Wachstum der Schwellenmärkte, wie
China, Indien, Südkorea und Brasilien, ist unlängst leicht zurückgegangen.
Wir glauben, der Aufstieg der Schwellenmärkte wird weiter Bestand haben.

Außerdem denken wir, dass die Grenzmärkte für den langfristigen, geduldigen
Anleger ein ganz beträchtliches Potenzial versprechen. Mit Blick auf eine
Untergruppe von Schwellenmärkten ist das Wirtschaftswachstum in vielen
Grenzmärkten ebenfalls nach wie vor hoch und ist sogar in manchen
Schwellenländern kräftiger.

Wie sehen die Inflationsaussichten für die Schwellenländer 2013 aus?
Hinsichtlich der Inflation könnte es unserer Ansicht nach zu einer
Divergenz kommen: Niedrige Inflationsraten in den USA, Japan und der
Europäischen Union, verglichen mit relativen hohen Raten in den
Schwellenländern. Ein Grund hierfür ist das kräftigere Wachstum der
Schwellenmärkte, was sich auf die Preisentwicklung auswirkt. Ein weiterer
Grund ist für viele dieser Volkswirtschaften die Abhängigkeit von
Rohstoffpreisschwankungen, wie Lebensmittel undÖl. Die Zentralbanken
vieler Schwellenländer werden zwischen Beibehaltung des Wachstums und
gleichzeitiger Einschränkung der Inflation vorsichtig abwägen müssen. Eine
Herausforderung auf lange Sicht ist die quantitative Lockerung der
Industriestaaten. Die Verursachung von Anlagen-Spekulationsblasen in den
Schwellenländern oder von hohen Rohstoffpreisen, die zur Inflation führen
könnten, dürften das Risiko sein. Sehr viel hängt davon ab, wie schnell die
Welt reagiert, um dieübermäßige Liquidität zu neutralisieren, sobald das
Wachstum wieder Fußgefasst hat. Gelegentlich sind die Interessen von
einzelnen Ländern leider nicht im Einklang. Daherüberprüfen wir die Lage
ständig.

Welche geldpolitischen Entscheidungen werden in Asien voraussichtlich 2013
getroffen?
Vor dem Hintergrund einer offenen quantitativen Lockerungspolitik der USA
ist Asien nach unserem Dafürhalten mit mehreren Herausforderungen
konfrontiert. Die Länder müssen darauf Acht geben, welche potenziellen
Auswirkungen die großen Liquiditätsströme haben, die zu
Anlagen-Spekulationsblasen und steigender Inflation führen könnten.
Besonders problematisch für Volkswirtschaften, wie Indien und Indonesien,
sind Zuflüsse in Rohstoffe, z. B. Rohöl und Lebensmittel. Die Rückkehr des
Inflationsdrucks könnte Zentralbanken dazu bewegen, Zinssätze früher zu
erhöhen als erwartet. Gleichzeitig sind viele asiatische Volkswirtschaften
weiterhin exportorientiert. Damit Asien wettbewerbsfähig bleibt, könnten
die Regierungen eingreifen, um einen günstigen Devisenkurs zu erhalten.
Ernsthafter Konkurrenzdruck könnte schnell in einer Abwertungsspirale von
Devisen ausufern.

Nachdem man besorgt war, dass China 2013 eine harte Landung bevorstehen
könnte, kam es zu einem Meinungswandel und das Wirtschaftswachstum wird
voraussichtlich wieder steigen. Was war die Ursache für diesen
Stimmungswandel?
Wie wir vor einem Jahr sagten, glaubten wir nicht, dass China 'landen',
sondern dass es weiter fliegen würde, d. h. es weiter robust wächst. Unsere
Einstellung begründet sich auf der Tatsache, dass Exporte stark gestiegen
sind. Außerdem ist der heimische Konsum mittlerweile schnell gewachsen, da
mehr Chinesen besser verdienen und dadurch den Verbrauch erhöhen. Der
Stimmungswandel ist unserer Ansicht nach wahrscheinlich auf so genannte
'Experten' zurückzuführen. Ihre Prognosen einer konjunkturellen
Abschwächung basierte auf Vermutungen und unzulänglichen Auslegungen der
Datenreihen. Darüber hinausübersahen sie die robuste haushaltspolitische
Position der Regierung und ihre Fähigkeit, die Konjunktur bei Bedarf
anzukurbeln.

Welche potenziellen Reformen werden höchstwahrscheinlich mit der neuen
Regierungsspitze Chinas beschleunigt und wie wird sich dies möglicherweise
auf die chinesische Konjunktur auswirken?
Die Geschichte lässt vermuten, dass China einen reibungslosenÜbergang der
alten Garde zur neuen Garde bevorzugt. Seit dem letzten Regierungswechsel
sehen wir in diesem Zusammenhang keine Trendwende. Wir gehen davon aus,
dass die neue Regierung weiterhin die laufende Politik und Reformen
fortsetzen wird, die bereits im jüngsten Fünfjahresplan in den Vordergrund
gestellt wurden. Generell gehen wir davon aus, dass Schlüsselreformen der
neuen Administration allmählich zu einem Konjunkturwandel führen könnten,
und zwar zum Ausbau des heimischen Konsums. Die chinesischen
Verantwortlichen - so glauben wir - behalten Japans Erfahrung im Auge. Sie
sind sich der Herausforderungen und der Zeit bewusst, die nötig ist, um
eine derartige Transformation herbeizuführen. Im Rahmen der bedeutenden
Strukturreformen des Landes ist eine Liberalisierung des Banken- und
Finanzsektors im Hinblick auf marktorientierte Praktiken erforderlich.
Zudem gehen wir davon aus, dass die Preise für heimische Energie und
Lebensmittel graduell durch die Marktkräfte beeinflusst werden.

Indiens Fortschritte bezüglich der Strukturreform waren bisher
enttäuschend. Erwarten Sie diesbezüglich eine Verbesserung?
Indiens Demokratie ist komplex: Sie setzt sich aus Menschen, Bürokratie und
Kultur zusammen, die innerhalb des Landes nicht homogen ist. Genau aus
diesem Grund ist es schwierig und zeitaufwändig, zu einem politischen
Konsens zu kommen. Dennoch sind wir hinsichtlich der Aussichten des
asiatischen Giganten auf lange Sicht optimistisch. Die derzeitige Situation
beurteilen wir so: Es sind nichts anderes als 'Wachstumsschmerzen', die
jeder Volkswirtschaft eines Schwellenlands widerfahren. Die konjunkturellen
Realitäten erzwingen wahrscheinlich letztendlich die Einführung der
erforderlichen Reformen. Wir sind der Auffassung, dass die aktuelle
Regierung beabsichtigt, die Marktreformen zu beschleunigen, aber es wird
schwierig für sie sein, am Status quo zu rütteln. Auf der Grundlage der
Erfahrung vieler anderer Schwellenländer glauben wir, dass es sowohl zu
Erfolg als auch Misserfolg sowie Verzögerungen bei der Umsetzung kommen
wird.

Sie investieren seit Jahrzehnten in die Schwellenmärkte. Wie behaupten sich
diese Länder mittlerweile, verglichen mit Industriestaaten?
Ein ganz wichtiger Punkt, der sich verändert hat, ist die wachsende
finanzielle Stärke der Schwellenländer. Die Staatsverschuldung der
Schwellenländer beträgt durchschnittlich unter 50% des BIP. In den USA,
Europa und Japan ist die Staatsverschuldung viel höher - in einigen Fällenüber 100% des BIP. Wir haben inzwischen eine Situation, in der die
Gläubiger in den Schwellenländern und die Schuldner in der entwickelten
Welt sind. Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten könnten unserer Ansicht
nach Schwellenländer mehr Kapital in den Unternehmen der Industriestaaten
im Gegenzug für Markennamen und Know-how investieren.

Welche Anlageklassen werden sich in der aktuellen Marktlage weiter
entwickeln?
In der derzeitigen Lage gibt es nach unserem Dafürhalten nach wie vor gute
Gründe, Aktien zu berücksichtigen. Wir denken, vom Risiko-/Ertragsprofil
und auf der Grundlage der Bewertungen und der Fundamentaldaten sind die
Aktien der Schwellenländer anscheinend attraktiv. Des Weiteren halten wir
Aktien für die beste Möglichkeit, um die Kaufkraft gegen den
Verwässerungseffekt der Inflation zu schützen. Im Verlauf der jüngsten
'Flucht in Sicherheit' zwischen 2011 und 2012 haben viele Anleger einen
Großteil ihrer Portfolios in Renten angelegt, was zu einem starken Druck
auf die weltweiten Rentenrenditen führte. Wir denken, dass sich diese
Situation leicht umkehren könnte. Wir sind der Auffassung, dass mit der
Bestätigung der weltweiten konjunkturellen Erholung die Bereitschaft für
Risikoanlagen - inklusive Aktien - wieder zurückkehren könnte und zu einerÜberperformance der Anlageklasse führt. Dieser Trend dürfte gegen Ende 2012
bereits eingesetzt haben.

Dr. Mark Mobius,
Executive Chairman, Templeton Emerging Markets Group
http://mobius.blog.franklintempleton.com/de/

Pressekontakt:
Oliver Trenk
Public Relations
Franklin Templeton Investment Services GmbH
Mainzer Landstraße 16
60325 Frankfurt a.M.

TEL +49 (69) 272 23-718
FAX +49 (69) 272 23-133

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(c) 2013 Franklin Templeton Investments. Alle Rechte vorbehalten. Stand:
31.01.2013.


Ende der Finanznachricht

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Bildunterschrift: Dr. Mark Mobius


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12.02.2013 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
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201200 12.02.2013
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Datum: 12.02.2013 - 10:09 Uhr
Sprache: Deutsch
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