Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / RWE
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Für Börsianer und Analysten ist es eine gute Nachricht, für
Politiker und Klimaschützer eine eher schlechte: Der RWE-Konzern will
seine Tochter Dea verkaufen und steigt aus dem kostenintensiven
Geschäft der Erdöl- und Erdgasförderung aus. Rückbesinnung auf das
Kerngeschäft heißt das im Managerdeutsch. Doch ökologisch betrachtet
ist dieser Schritt von gestern. Bei RWE wird dadurch die traditionell
sehr hohe Bedeutung des umweltschädlichen Energieträgers Kohle weiter
gestärkt.
Für die Politik wirft die Neuausrichtung bei RWE zumindest Fragen
auf. Wenn der Essener Konzern jetzt darauf verweist, dass er vom
russischen Partner Gazprom ausreichend und günstig mit Gas versorgt
wird, und daher auf eine eigene Förderung verzichten kann, dürfte im
Umkehrschluss sein Interesse an der Gaspipeline Nabucco erlahmen.
Dieses Projekt soll ja bekanntlich dazu dienen, von
Energielieferungen aus der Gazprom-Heimat unabhängiger zu werden.
Umweltschutz hin, Politik her: Dem Stromgiganten RWE ist sein Hemd
näher als der Rock. Und im Hemd sind 33 Milliarden Euro Schulden wie
Bleistücke eingenäht. Mit dem Verkauf von Dea kann RWE einen Teil
dieser Last ablegen, was kurzfristig vor allem zählt. Auf lange Sicht
könnte diese Strategie falsch sein. Denn mit BASF baut gerade ein
anderer führender deutscher Konzern die Öl- und Gasförderung aus. Aus
seiner Sicht ist das ein Geschäft mit Zukunft.
Norbert Meyer
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Datum: 05.03.2013 - 22:00 Uhr
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