Konsequente Weiterentwicklung eines einmaligen Gebäudes - Milliarden-Bau-Projekt "Universitäts-Modernisierung": Entscheidung zur Leitidee und zum 1. Bauabschnitt gefallen
ID: 838074
hat gemeinsam mit der Universität Bielefeld den Masterplan für die
Modernisierung des Universitätshauptgebäudes (UHG) vorgestellt.
Dieser bedeutet richtungsweisende Entscheidungen zur zukünftigen
Architektur und Technik des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld
sowie zum Vorentwurf für den ersten Bauabschnitt. Bestandteile dieses
ersten Bauabschnittes sind die Neugestaltung des Haupteingangs, die
Planung eines neuen Bauteils mit Service-Center und die
Modernisierung der bestehenden Bauteile K, R, S und J sowie anteilig
der Bauteile A und B.
Das Hauptgebäude der Universität Bielefeld muss grundlegend
saniert werden. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert dabei eine
Kernsanierung und Modernisierung, die weit über Reparaturen
hinausgeht.
In sechs Bauabschnitten wird das Gebäude bis auf den Rohbau
rückgebaut. Die folgende komplette Modernisierung und die notwendigen
begleitenden Maßnahmen (Ersatzneubau, Neubau für die experimentelle
Physik, Entwicklung Campus Bielefeld) umfassen Investitionen von rund
einer Milliarde Euro.
Wie an kaum einer anderen deutschen Hochschule hängt die
erfolgreiche Entwicklung der Universität Bielefeld mit ihrer
Architektur und der Struktur des 1969 entwickelten Hauptgebäudes
zusammen. Das Gebäude mit seiner hohen Verdichtung und Vernetzung von
vielen Funktionen, den kurzen Wegen und die zentrale
Universitätshalle stiften die bauliche Identität und
Unverwechselbarkeit der Universität Bielefeld. Die Modernisierung
bietet die einmalige Chance, diese Struktur für anspruchsvolle
Forschung, Lehre, Service und Verwaltung weiterzudenken.
Daneben waren die zentralen Aufgaben für die Planer:
- Die Struktur des Gebäudes mit dem Grundsatz der Vernetzung,
Verflechtung und Verdichtung weiterzuentwickeln.
- Die Eingangssituation neu zu gestalten, so dass ein einladendes
Entree entsteht.
- Eine neuzubauende Erweiterung des UHG mit integriertem Service
Center zu entwickeln.
- Die zentrale Universitätshalle als verbindendes und
kommunikatives Forum zu erhalten.
Der BLB NRW hat ein VOF-Verfahren mit vorangehendem
Teilnahmewettbewerb für die Modernisierung des
Universitätshauptgebäudes der Universität Bielefeld durchgeführt. VOF
steht für die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen, die
Detailvorschriften zur Vergabe von Liefer-, Dienstleistungs- und
Bauaufträgen enthält. Teil dieses Wettbewerbs war auch die
alternative Ideenfindung zu den genannten Hauptthemen. Im Gegensatz
zum reinen Architekturwettbewerb liegt der Fokus in einem
VOF-Verfahren auf einer ganzheitlichen Betrachtung - es werden
architektonische, funktionale, finanzielle und organisatorische
Aspekte bewertet.
Das VOF-Verfahren wurde mit der Beauftragung der
Arbeitsgemeinschaft RKW/Meyer (Rhode Kellermann Wawrowsky,
Architektur + Städtebau und Meyer-Architekten GmbH) aus Düsseldorf
als Objektplaner und Planer für weitergehende Fachplanungen beendet.
Neben der ausgeprägten hohen Funktionalität überzeugte der Entwurf
von RKW/Meyer das Wertungsgremium insbesondere durch die
städtebauliche Idee, die Universität über einen neuen terrassenartig
ansteigenden Vorplatz und einen deutlich vergrößerten Haupteingang zu
Stadt zu öffnen. Hierdurch werden zukünftig neue Einblicke in die
innere Halle des UHG ermöglicht. Dieser neue Haupteingang verknüpft
Innen und Außen gut. Der Vorplatz überwindet den Höhenunterschied
zwischen den jetzigen Parkplatzflächen und der zentralen Halle im UHG
einladend und großzügig.
Das Universitätshauptgebäude wird auch zukünftig geprägt durch die
Halle als verbindendes Element und zentraler öffentlicher Ort. Die
gefundene Lösung sieht eine Aufweitung der Halle mit einer
durchgehenden Deckenhöhe, einer transparenten Dachkonstruktion und
mehr Offenheit zu nebenliegenden Funktionen (beispielsweise
Bibliothek) und zum Außenbereich vor.
An der Stelle der abzureißenden bisherigen Mensa, die in den
Ersatzneubau an der Universitätsstraße umzieht, und dem bisherigen
Frauenparkplatz entsteht ein vorgelagerter Neubauteil, der Vorplatz,
Eingang und Halle verbindet. Die ansteigenden Terrassen des
Außenbereiches setzen sich im Inneren des Baus über verschiedene
Ebenen barrierefrei fort. Hier befindet sich zukünftig das neue
Service Center, in dem die zentralen Servicedienstleistungen und
Beratungsangebote der Universität Bielefeld für Studierende,
Studieninteressierte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und
Gäste zusammengefasst werden. Durch diese Zentralisierung der
Angebote bereits in der ersten Phase der Modernisierung wird der
vielfältige Service - insbesondere für Studierende - auch während der
folgenden Bauabschnitte sichergestellt.
Zitate:
Dipl.-Ing. Architekt Heinrich Micus, Leiter der Niederlassung
Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW: "Die Bielefelder
Themen Verknüpfung, Vernetzung und Halle werden mit dem Entwurf
richtig weiterentwickelt. Der Neubauteil, der Haupteingang und die
Leitideen schaffen differenzierte und trotzdem großzügige Ordnungen."
Dipl.-Ing. Reinhold Peter, stellvertretender Leiter der
Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW: "Die
Umsetzung dieses gelungenen Entwurfs wird eine organisatorische und
logistische Herausforderung für alle Beteiligten. Die bewährte
Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld macht uns zuversichtlich
für unser gemeinsames Jahrhundertprojekt. Dabei spielen auch die
Architektur- und Ingenieurpartner, die wir ausgesucht haben, eine
entscheidende Rolle."
Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität
Bielefeld: "Der Entwurf berücksichtigt in besonderer Art die
Identität der Universität Bielefeld. Die Architekten und Planer
werden unsere Universität nicht grundlegend verändern, sondern werden
sie für das 21. Jahrhundert fortentwickeln, an einigen Stellen
ergänzen und insgesamt ihren Charakter stärken. Dies gelingt ihnen
sehr überzeugend."
Hans-Jürgen Simm, Kanzler der Universität Bielefeld: "Dies ist der
entscheidende Schritt für die Modernisierung der Universität
Bielefeld. Wir danken dem Land Nordrhein-Westfalen, dass es die
notwendigen Mittel zur Verfügung stellt und uns damit eine einmalige
Chance eröffnet. Dank auch an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb für
die erfolgreiche Zusammenarbeit."
Infos zur Architekten-Arbeitsgemeinschaft RKW/Meyer:
RKW:
Rhode Kellermann Wawrowski Architektur + Städtebau gehört zu den
führenden deutschen Architekturbüros und beschäftigt derzeit rund 300
Mitarbeiter. Das Büro verzeichnet seit seiner Gründung vor rund 60
Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Das Spektrum umfasst Büro- und
Verwaltungsbauten, Hochhäuser, Shopping Center, Warenhäuser und
Wohnungsbauten genauso wie Nutzungskonzeptionen, Produktentwicklung,
Produktdesign und Generalplanung. Im Hochschulbau ist RKW aktuell in
zahlreiche Bauprojekte unter anderem an der RWTH Aachen, der
Universität Duisburg-Essen oder beim Neubau der Fachhochschule
Hamm-Lippstadt beteiligt.
Meyer Architekten GmbH
Das Büro Meyer Architekten GmbH wurde 1955 gegründet und
beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Der Schwerpunkt des Büros
liegt im Bauen für Wissenschaft und Forschung, insbesondere in der
Realisierung (Neubauten und Sanierungen) technisch hoch installierter
Laborgebäude. Das Büro ist überwiegend für öffentliche Auftraggeber
tätig.
Daten, Kosten, Termine
Flächen:
UHG: rund 145.000 m² (HFN; entspricht rund 25 Fußballfeldern); 1.
Bauabschnitt (BA): rund 30.000 m² (HNF; rund 4,5 Fußballfelder),
davon Neubau: 8.500 m² (HNF), davon Bestand: 21.500 m² (HNF)
Pufferzonen: ca. 2.000 bis 4.000 m² (HNF)(genauere Angaben nach
weiterer Planung und Absprachen mit der Universität)
Zeiten (nach bisherigem Planungsstand):
Gesamt: geplante Bauzeit 1.-6. BA: rund zwölf Jahre; 1. BA:
geplante Bauzeit: rund 3 Jahre; Planungsphase bis Frühjahr 2014,
vorbereitende Maßnahmen auf der Baustelle bis Oktober 2014
(Abtrennung vom Bestand und Baustelleneinrichtung), ab Okt. 2014
Baubeginn
Kosten (nach bisherigem Planungsstand):
Gesamtbudget: ca. 1 Mrd. Euro (UHG, FHC, ENUS, FBIIS, ExPhysik);
Budget 1. BA: ca. 130 Mio. Euro
Pressekontakt:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Niederlassung Bielefeld
Carsten Pilz
Telefon: +49 521 52049-274
E-Mail: Carsten.Pilz@blb.nrw.de
www.blb.nrw.de
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Datum: 20.03.2013 - 09:55 Uhr
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Kategorie:
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