Südwest Presse: KOMMENTAR · STEUEROASEN
ID: 847094
Wer viel hat, hat auch viel zu verlieren. Dieses Sprichwort treibt
offenbar Millionen Reiche dazu, ihr Vermögen dem Zugriff der
Steuerbehörden zu entziehen. Die Zahlen, die ein Journalistennetzwerk
nun auftischt, sind so gigantisch, dass die Debatten um
Hilfszahlungen für Euroländer kleinkrämerisch wirken. Es geht um
unfassbare 20 bis 30 Billionen Dollar. Entsprechend groß ist die
Entrüstung weltweit. Doch Emotionen helfen in diesem Fall nicht
weiter. Keine Regierung wird behaupten können, sie habe nicht längst
den Verdacht gehegt, dass ihre reichen Bürger alles tun, um aus ihrer
Sicht lästige Steuerzahlungen zu vermeiden. Sowohl in Deutschland als
auch in anderen europäischen Staaten gab es in den vergangenen Jahren
hinreichend Skandale und Skandälchen, die dieses Tun belegten.
Geschehen aber ist nicht viel. In Deutschland sind sich die
Bundesländer nicht einmal einig, wie mit Steuerdaten-CDs umgegangen
werden soll. Hinzu kommt die Personalnot bei Finanzämtern. Wer
Steuerflüchtlingen auf die Schliche kommen und Steueroasen
austrocknen will, benötigt aber vor allem internationale
Kooperationen. Darüber wird bei Treffen der Industriestaaten gerne
diskutiert, eine gemeinsame Strategie fehlt weiterhin. In der EU
ringen die Länder sogar noch um eine Definition, was unter Steueroase
zu verstehen ist. Kein Wunder: Welcher Staat gibt schon zu, dass er
selbst Teil des Sumpfes ist?
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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Datum: 04.04.2013 - 19:08 Uhr
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