USA und Europa: Kontinente bewegen sich aufeinander zu
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DIN-Jahrespressekonferenz auf der Hannover Messe

(PresseBox) - Die neue Initiative zur Schaffung einer Freihandelszone zwischen den USA und Europa hat aus Sicht des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. diesmal eine bessere Chance auf Erfolg. In den USA wachse nämlich die Erkenntnis, dass der bisher dominante Binnenmarkt nicht ausreiche und dass eine Angleichung ihrer nationalen Normen und technischen Regeln an diejenigen, die auf dem Weltmarkt gelten, zur Steigerung der Exportfähigkeit notwendig sei, so Dr.-Ing. Torsten Bahke, Vorstandsvorsitzender des DIN, auf der Jahrespressekonferenz des Berliner Instituts am 10. April 2013. Umgekehrt beklagen europäische Unternehmen seit langem die Kosten, die ihnen durch doppelte Prüfungen und unterschiedliche Prüfverfahren entstehen. Diese können ein Produkt um 5 bis 10 % verteuern. Das seien nach Bahke Mehrkosten ohne Mehrwert.
Aufgrund der unterschiedlichen Normungssysteme und -philosophien werde der Abbau aller Handelshemmnisse, die durch abweichende technische Regelungen bedingt sind, ein längerer Prozess sein, sagte Bahke, und beide Seiten müssen daraus Vorteile ziehen können. Eine schrittweise Annäherung könne man auch daran erkennen, dass mittlerweile metrische Maße neben Zollmaßen in technischen Spezifikationen häufig angegeben werden. Allerdings seien die größten Hürden noch im gesetzlich regulierten Bereich, z. B. bei Medizinprodukten. Dort müsse erst die Politik aktiv eingreifen, z. B. durch gegenseitige Anerkennung von Prüfverfahren und Prüfergebnissen. Auf der Normungsebene werde man gemeinsam mit den US-amerikanischen Partnern die Themen identifizieren, die sich relativ schnell umsetzen und damit auch schnell zu positiven Ergebnissen führen können.
Das DIN unterhält seit vielen Jahren gute Beziehungen zu den wichtigsten privaten Regelsetzern in den USA. Einen Erfolg der bilateralen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Elektromobilität stellte DIN-Vorstandsmitglied Rüdiger Marquardt vor. Dem im Bereich des Automobil- und Flugzeugbaus tätigen Regelsetzer SAE International habe man im Interesse der Angleichung der technischen Festlegungen die DIN SPEC 70121 kostenfrei zur Verwendung überlassen. Diese Vornorm definiert die Kommunikation zwischen Ladesäule und Elektrofahrzeug beim Laden mit Gleichstrom.
Auf nationaler und europäischer Ebene gebe es aber auch genug Vereinheitlichungsbedarf, sagte Bahke und zitierte als Beispiel aus der Logistik die Güterverteilzentren, die zum Erreichen derselben Zwecke unterschiedliche Systeme anwenden. ?Das gehört vereinheitlicht?, so Bahke. Die Logistik ist einer der Bereiche, die in der neuen Innovationsstrategie des DIN vorrangig behandelt werden. Mit dem Projekt KITE (Akronym für ?Konvergente und innovative Themen entwickeln?) will das DIN zukunftsträchtige Themen proaktiv aufgreifen und systematisch erschließen. Diese Neuausrichtung des DIN ist nun auch in der Satzung des privatwirtschaftlich organisierten Vereins verankert.
In einem Überblick über die Kennzahlen für den Erfolg des DIN im Jahr 2012 konnte DIN-Präsident Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann auf die gestiegene Mitgliederzahl hinweisen sowie auf den Zuwachs bei den Experten, die ihr Fachwissen in die Normung einbringen (um 1.280 auf 33.051). Der Normenbestand Ende 2012 betrug 33.149 DIN-Normen.
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Datum: 10.04.2013 - 16:36 Uhr
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