Champions League: THW will am Sonntag gegen die Löwen vorlegen
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Champions League: THW will am Sonntag gegen die Löwen vorlegen
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Nur kurz fielen die Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft aus. "Nun ist die Schublade Deutsche Meisterschaft endlich zu. Nun ziehen wir eine neue Schublade auf. Und diese ist für uns enorm wichtig, weil wir im vergangenen Jahr den großen Pokal in unserer eigenen Halle, vor unseren eigenen Fans abgeben mussten", richtete Dominik Klein gleich nach dem Sieg gegen Wetzlar den Blick auf die Champions League. "Nun wollen wir noch mehr", sagte auch Kiels Trainer Alfred Gislason, "wir wollen die Löwen besiegen und ins Finale einziehen. Wir haben schwere Spiele vor uns".
In der Tat: Sind die Kieler die Mannschaft der Saison, so könnte man die Löwen als Team der Stunde bezeichnen. Nach einem schwachen Start in der Bundesliga zogen die Mannheimer die Notbremse und entließen Trainer Juri Schewzow. Nachfolger - als Interimslösung - wurde Wolfgang Schwenke. Und der ehemalige Coach des TSV Altenholz brachte den Zug wieder aufs Gleis. Zuletzt holten die Löwen aus 16 Bundesliga-Spielen 30:2 Punkte, gewannen dabei unter anderem gegen gegen Flensburg, die HSG Nordhorn und den HSV Hamburg. Zuletzt zogen die Löwen sogar am HSV vorbei auf Platz zwei der Tabelle und sind damit klar auf Kurs Champions-League-Platz. Zum ersten Mal könnten sich die Löwen nun also sportlich für die Königsklasse qualifizieren, in dieser Saison verhalf den Mannheimern noch eine Wildcard der EHF in die Champions League. Diese wussten die Badener bis dato exzellent zu nutzen: In der ersten Gruppenphase duellierte man sich mit dem späteren Kieler Viertelfinalgegner aus Zagreb, dem man beide Male ein Unentschieden abringen konnte. In der Hauptrunde schlugen die Löwen zweimal Celje aus Slowenien, unterlagen knapp mit 23:25 in Chambery, aber lösten durch einen 40:25-Kantersieg gegen die Franzosen als Gruppensieger das Viertelfinal-Ticket. Hier konnte das Schwenke-Team die 31:33-Hinspielniederlage bei Chekhovskie Medvedi Moskau durch einen deutlichen 36:28 (16:13)-Erfolg wettmachen.
Das Champions-League-Halbfinale gegen den THW Kiel soll für den hochkarätigen und auf jeder Position doppelt besetzten Kader der Badener, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel ausführlich vorstellten, nun ein nächster Saison-Höhepunkt werden. Dabei treffen die Zebras gleich auf 14 aktuelle oder ehemalige Nationalspieler.
Und auch für die kommende Spielzeit laufen die Planungen längst auf Hochtouren. Dänen-Sponsor Jesper Nielsen stieg bei den Mannheimern ein und brachte neben den Millionen als Antrittsgeschenk gleich noch den Welthandballer Olafur Stefansson mit. Außerdem unterschrieb Alexis Alvanos vom VfL Gummersbach einen Vertrag bei den Löwen, bei denen Geschäftsführer Thorsten Storm immer wieder neue Namen ins Gespräch brachte. "Wenn wir wollen, könnten wir den THW Kiel mit unseren wirtschaftlichen Mitteln im Budget aus dem Stand überholen", sagte Storm - doch offensichtlich scheint dazu mehr zu gehören, als das bloße Geld. Denn der Löwen-Geschäftsführer holte sich in den Verhandlungen mit Topstars nicht nur einmal eine blutige Nase.
Einen echten Coup konnte er jedoch mit der kurzfristigen Verpflichtung des französischen Kultspielers Jackson Richardson landen. Nachdem Grzegorz Tkaczyk und Sergej Schelmenko verletzungsbedingt bis zum Saisonende ausfielen, suchte Storm bei Spielern, die ihre Karriere eigentlich beendet haben, nach Ersatz und wurde bei Richardson fündig. "Wir stehen im Halbfinale der Champions League und des DHB-Pokals und haben noch alle Chancen auf einen Platz unter den ersten drei in der Bundesliga. Durch den kurzfristigen Ausfall von Grzegorz Tkaczyk ist unser Rückraum doch arg dezimiert und wir mussten reagieren. Das sind wir unserer Mannschaft und auch den Fans schuldig, nachdem wir schon soweit gekommen sind", sagte Storm. "Mit Jackson Richardson haben wir einen erfahrenen Regisseur geholt, der uns mit Sicherheit weiterhelfen kann", erklärte Wolfgang Schwenke zu dem Welthandballer von 1995 und Spieler des Jahrhunderts in seinem Heimatland. Neben der Erfahrung von Richardson bauen die Löwen im Halbfinale gegen den THW auch auf die Wurfkraft von Mariusz Jurasik. Der Pole, der die Löwen am Saisonende in Richtung Kielce verlässt, erzielte 26 seiner insgesamt 55 Treffer in den vergangenen drei Champions-League-Partien (siehe auch Gegnerkader Rhein-Neckar Löwen).
Trotz der bisher eindrucksvollen sportlichen Bilanz der Löwen schiebt Schwenke dem THW die Favoritenrolle zu: "Für uns stehen die Chancen nicht einmal fiftyfifty: Kiel ist die Mannschaft der Stunde", lobte Schwenke. Ihm wäre Ciudad Real als Gegner lieber gewesen: "Gegen den THW und den HSV spielen wir ja sowieso in der Liga." Storm sieht den THW als momentan stärksten Verein in Europa. "Wenn wir einen Sahnetag erwischen und Kiel nicht ganz so gut drauf ist, haben wir unsere Chance."
Diese Hoffnungen im Keim zerstören wollen die Zebras bereits am kommenden Sonntag. "Wir müssen vorlegen", fordert Stefan Lövgren höchste Konzentration. Gleichwohl müssen die Kieler mit argen Verletzungssorgen kämpfen. Neben den Langzeitverletzten Andreas Palicka, für den Bruno Martini am Sonntag in den Kader rücken wird, und Kim Andersson konnten zuletzt auch Vid Kavticnik und Nikola Karabatic nicht spielen, Christian Zeitz plagt die durch Überlastung geschädigte Patellasehne, während Marcus Ahlm noch immer mit starke Rückenbeschwerden zu kämpfen hat. Der THW geht am Stock - ausgerechnet vor den Spielen gegen die Löwen, die nicht nur sportliche Brisanz versprechen.
Ausgerechnet Jesper Nielsen, der sich vor nicht allzu langer Zeit selbst als Sponsor des THW Kiel ins Gespräch bringen wollte, dann jedoch als Gesellschafter bei den Löwen einstieg, brachte zuletzt vollkommen unnötige Schärfe in das Duell, als er in einem Interview mit einem Hamburger Boulevardblatt gegen den THW wetterte, dass "der ganze Erfolg des Klubs nur auf Betrug aufgebaut" sei. Er forderte eine "internationale Sperre für drei Jahre" und dass der THW "mit minus 20 Punkten in die nächste Bundesliga-Saison" starten solle. Während andere den Zebras zu ihrer überlegen gewonnenen Meisterschaft gratulierten, sprach Nielsen davon, dass der THW diesen Titel nicht verdient habe. Eine Reaktion der Löwen-Führungsebene um Familie Hopp auf diese die Stimmung vergiftenden Pfeile ihres Gesellschafters blieb aus. Lediglich Storm äußerte sich: "Ich stehe zu einhundert Prozent hinter unserem Gesellschafter Jesper Nielsen. Es gibt zwischen Jesper Nielsen und mir keinerlei Differenzen. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass er hundertprozentig hinter den Rhein-Neckar Löwen und dem Handballsport steht."
In Kiel richtet man das Augenmerk auf die sportliche Auseinandersetzung mit dem Gegner. "Ich gehe von zwei fairen Spielen aus, an deren Ende der THW gewinnt", sagte THW-Gesellschafter Dr. Georg Wegner nach der Auslosung. Und auch die Fanclubs "Zebrasprotten" und "Schwarz-Weiß" forderten "alle Verantwortlichen, Medienvertreter und natürlich auch die Fans auf, sich auf das Sportliche zu konzentrieren". Angesichts der Verletzungs-Misere beim Deutschen Meister brauchen die Kieler alle Unterstützung ihrer Fans. "Ich wünsche mir einen Hexenkessel wie gegen Zagreb", hofft Lövgren auf ein lautstarkes Publikum in der Sparkassen-Arena. "Die Löwen sind ein schwieriger Gegner. Sie haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen", glaubt auch der THW-Kapitän an heiße Duelle. Dass die Kieler die Rhein-Neckar Löwen besiegen können, stellten sie in dieser Saison schon einmal unter Beweis: In der SAP-Arena gewannen die Zebras im September das Liga-Spiel dank der legendären 18/8 Treffer von Stefan Lövgren mit 42:40 (23:21) - der bisher elfte Erfolg im insgesamt 13. Duell (Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).
Am Sonntag soll nun ein weiterer folgen - im ersten Teil der "Löwen-Wochen 2009" müssen die Zebras im ersten internationalen Duell mit den einst unter dem Namen SG Kronau/Östringen firmierenden Badenern vorlegen, um sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu verschaffen. "Natürlich hätte ich das Rückspiel lieber in Kiel gehabt", ärgerte sich Gislason über die Auslosung, "aber wir müssen es so nehmen wie es kommt". Torhüter Thierry Omeyer brachte auf den Punkt, was die Zebras nach ihrem ersten Titelgewinn in dieser Saison anspornt: "Wir haben noch viel vor." Keine Frage, dass dazu mit Sicherheit auch der Einzug ins Champions-League-Finale gemeint war. Ab Sonntag gilt's: Auf geht's Zebras, die Löwen-Jagd steht an!
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Datum: 24.04.2009 - 16:03 Uhr
Sprache: Deutsch
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