Neue OZ: Kommentar zu Banken / Commerzbank
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Der Unmut unter Aktionären der Commerzbank ist verständlich. Sogar
Mitarbeiter stießen ihnen zufallende Papiere zuletzt postwendend ab,
was nicht von großem Vertrauen in ihr Unternehmen zeugt.
Die Kapitelvernichtung betrifft aber bei Weitem nicht alle
Anleger. Die wenigsten dürften tatenlos zugeschaut haben, wie das
Papier von Ständen jenseits der 30 auf gut einen Euro durchgereicht
wurde. Wegen starker Schwankungen ließ sich mit der Aktie
zwischenzeitlich sogar gutes Geld verdienen. Auch der Schritt, gerade
jetzt mit einer weiteren, massiven Kapitalerhöhung den Staatsanteil
zu senken, könnte sich noch als klug herausstellen. Derzeit ist die
Lage relativ ruhig. Der Fall Zypern drückt auf die Stimmung, aber
nicht wirklich aufs Geld. Anders sähe es aus, spitzte sich die Krise
in Italien oder Frankreich zu.
Bank-Chef Martin Blessing handelt daher richtig, seine Bank darauf
vorzubereiten und das Zeitfenster zu nutzen. Endet die Krise, stehen
er und sein Haus als Sieger da. Verschlimmert sie sich, hat er
wenigstens unternehmerische Handlungsfreiheit gewonnen.
Freilich genügt das nicht, um die Commerzbank zu stabilisieren.
Dazu muss Blessing ihr eine Vision geben, aus der zählbare Einnahmen
folgen. Bisher hat er sich hauptsächlich von riskanten und
defizitären Feldern getrennt. Aktuell plant er, im
Privatkundengeschäft zu sparen. Aber wo will er angreifen, wie will
er wachsen? Blessing bleibt Antworten schuldig, die erheblich
wichtiger sind als der Streit um die aktuelle Kapitalmaßnahme.
Burkhard Ewert
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Datum: 19.04.2013 - 22:00 Uhr
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