Probewohnen in Görlitzer Innenstadt wird fortgesetzt

Probewohnen in Görlitzer Innenstadt wird fortgesetzt

ID: 86251

Zweite Projektphase startet am 3. Mai 2009 – Kritik an Hartz-IV-Regelungen – Beispielhaftes Mieter-Management in Görlitz – Interesse auch aus Polen



(firmenpresse) - In den Wohnungen der Görlitzer Innenstadt ist es leiser als erwartet. Auch Parkplätze bekommt man relativ gut. Das sind erste Ergebnisse der Befragung der Bewohner des Projekts Probewohnen. Nach der erfolgreichen Durchführung des ersten Probewohnzeitraums im Herbst 2008 startet das Projekt jetzt in Phase 2. Am Sonntag, 3. Mai, beziehen die ersten beiden Parteien der zweiten Staffel für eine Woche ihr kostenfreies Test-Zuhause. Am 14. Juni 2009 endet der sechswöchige Probewohn-Zeitraum. Unter dem Motto „Schau doch mal rein! Probewohnen“ hat die Technische Universität (TU) Dresden mit dem Görlitz Kompetenzzentrum Revitalisierender Städtebau in Zusammenarbeit mit der WBG Wohnungsbaugesellschaft Görlitz mbH und dem Stadtplanung- und Bauordnungsamt der Stadt Görlitz das Projekt aus der Taufe gehoben. Probewohnen ist ein Modellvorhaben der Nationalen Stadtentwicklungspolitik – angesiedelt im Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es wird durch Mittel des Bundes gefördert.

Zu viele kleine Wohnungen und falsche Hartz-IV-Regelung
„Es zeichnet sich ein Bedarf an größeren Wohnungen in diesem ursprünglichen Arbeiterviertel ab“, sagt Prof. Jürg Sulzer, Leiter des Görlitz Kompetenzzentrums Revitalisierender Städtebau und Initiator des Projekts. Daher fordert er die Bauherren auf, Wohnungen zusammen zu legen und größere Einheiten mit vier oder fünf Zimmern zu schaffen. Im gleichen Atemzug kritisiert er die geltenden Hartz-IV-Vorschriften: „Es kann doch nicht sein, dass die Quadratmeterzahl das entscheidende Kriterium für die Bewilligungs-Obergrenze ist. Eine Orientierung an der Zimmerzahl wäre gerade für Familien wünschenswert, so wie es in der Schweiz gehandhabt wird. Das würde auch eine weitere Mieterwanderung in die Plattenbauten am Stadtrand verhindern und zur Revitalisierung der ostdeutschen Innenstädte beitragen.“

Anne Pfeil, Leiterin des Projekts Probewohnen, fordert: „Wir brauchen ein echtes Mieter-Management in den ostdeutschen Innenstädten. Denn Vertrauen innerhalb der Nachbarschaft ist wichtig für die Lebensqualität. Die Zusammensetzung der Hausgemeinschaft muss daher mehr sein, als nur Zufallsprinzip.“ Die WBG ist da auf einem guten Weg. Geschäftsführer Arne Myckert verweist auf entsprechende ‚Themen-Häuser‘, bei denen die Wohnungsbaugesellschaft unterschiedliche Zielgruppen für bestimmte Häuser definiert hat. „Wir wollen den Mietern ein Zuhause geben, in dem sie sich wohlfühlen“, betont der 44-Jährige. „Deshalb bieten wir schon heute für Jüngere oder auch Senioren entsprechende Nachbarschaft an. Derzeit entwickeln wir gerade ein Konzept, um gut Verdienende aus dem polnischen Teil der Europastadt für ein Wohnen in sanierten Häusern der Görlitzer Innenstadt zu begeistern.“



Auch Polen bewerben sich um Görlitzer Wohnungen
Beim Projekt Probewohnen ist schon heute das Interesse der polnischen Seite spürbar. Zwei Altbauwohnungen der WBG, eingerichtet mit Möbeln aus der Ausstellung zum Ikea-Katalog 2009, stehen für je sechs Wochen zum mietfreien Probewohnen in der Görlitzer Innenstadt bereit: eine Wohnung in der Hartmannstraße 1a, die andere in der Löbauer Straße 6. Die Probewohnwoche beginnt und endet für die Teilnehmer jeweils am Sonntag. „Um das Wohngefühl zu steigern, darf jeder Mieter zwei Lieblings-Möbelstücke mitbringen“, sagt Projektleiterin Anne Pfeil. „Ziel ist es, dass sich die Teilnehmer wohlfühlen und in der neuen Umgebung ihren typischen Alltag erleben können.“ Vor, während und nach dem Probewohnen werden die Bewohner von Mitarbeitern der TU Dresden nach ihren Erfahrungen befragt.

Wissenschaftler untersuchen Gründe für den Leerstand
„In den Innenstadtquartieren vieler ostdeutscher Städte ist ein überdurchschnittlicher Leerstand zu verzeichnen“ erläutert Prof. Jürg Sulzer. „Hierfür gibt es viele Ursachen, auch historisch bedingte. Angesichts des hohen baukulturellen Wertes derartiger Stadtteile ist eine nachhaltige Verbesserung ihres Images und ihres Wohnumfeldes von großer Bedeutung. Nur auf dieser Basis gelingt die Erhaltung und zukunftsorientierte Nutzung älterer Häuser in der Innenstadt von Görlitz.“ Im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Studie werden beim Projekt Probewohnen verschiedene Fragen untersucht:
- Wie lässt sich die Wertschätzung für Innenstadtquartiere in ostdeutschen Städten erhöhen?
- Wie lassen sich Vorurteile gegenüber Innenstadtquartieren durch Methoden der Selbsterfahrung abbauen?
- Welche gestalterischen Veränderungen sollten aufgrund der Wohnwünsche in innerstädtischen Wohnquartieren vorgenommen werden?
Mitarbeiter der TU Dresden gehen diesen Fragen in Interviews mit Probebewohnern nach.

Das Probewohnen wird verlängert
Als Arne Myckert Ende letzten Jahres die Geschäftsführung der WBG übernahm, war er sofort begeistert von dem Modellvorhaben Probewohnen: „Das Projekt bietet die Gelegenheit, viele Menschen die einzigartige Innenstadt von Görlitz authentisch erleben zu lassen!“ Deshalb entschloss sich Myckert auch die Federführung für eine neue dritte Projektphase in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum zu übernehmen, um weiteren 120 Interessenten in den kommenden Monaten „das Erlebnis des Wohnens in dieser wunderschönen Stadt zu ermöglichen.“
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Bereitgestellt von Benutzer: DominikSchilling
Datum: 28.04.2009 - 15:05 Uhr
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Freigabedatum: 28.04.2009
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