Neue OZ: Kommentar zu EU/Fischerei
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Fischbestände besser schonen - das hört sich zunächst einmal gut
an. Doch worauf sich die EU-Staaten da in ihrem Verhandlungsmarathon
geeinigt haben, ist bei genauem Hinschauen kein großer Wurf. Der
Streit mit Meeresexperten und Umweltschützern um die längst fällige
Fischereireform wird weitergehen. Und auch das Europaparlament, das
deutlich schärfere Regeln fordert, sollte sich tunlichst nicht mit
dem faulen Kompromiss zufriedengeben.
Denn um Fischbestände nachwachsen zu lassen, muss deutlich weniger
und mit anderen Methoden gefischt werden. Doch genau diesen zentralen
Punkt haben die EU-Minister ausgeklammert. Stattdessen wollen die von
einer starken Lobby beeinflussten Fischereinationen die
EU-Abgeordneten über die Beifangquote ins gemeinsame Boot holen: Nur
noch fünf Prozent der ungewollt im Netz gelandeten Meerestiere sollen
Fischer wieder ins Meer zurückwerfen dürfen.
Doch wer soll das wie überprüfen? Weder gibt es Kontrollpersonal,
noch kann Fischern nachgewiesen werden, doch mehr Beifang entsorgt zu
haben. Die Forderung ist nur Kosmetik, auf die sich das EU-Parlament
keinesfalls einlassen darf. Würde der Gesetzesentwurf abgesegnet,
bräuchten die Fischbestände laut WWF mehr als 100 Jahre, um sich auf
normalem Niveau einzupendeln. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Marcus Tackenberg
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Datum: 15.05.2013 - 22:00 Uhr
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