Die Wolke lebt: Bakterien nisten sich ein
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harmlos, wie es aussieht. Forscher haben entdeckt, dass sich
Bakterien in den Wolken einnisten. Das berichtet die Zeitschrift P.M.
MAGAZIN (Ausgabe 6/2013, ab heute im Handel).
"Sturmwolken zählen zu den extremsten Lebensräumen der Erde, und
trotzdem existiert in ihnen mikrobielles Leben", sagt Tina Santl
Temkiv vom astrophysikalischen Zentrum der Fakultät für Physik und
Astronomie an der dänischen Universität Aarhus. Ihr Team konnte das
Innenleben der sich aufbäumenden Naturgewalt anhand von Hagelkörnern
analysieren, die bei einem Gewittersturm auf die slowenische
Hauptstadt Ljubljana prasselten. Denn das Eis konserviert organische
Inhalte aus der Wolke wie Tiefkühlkost. Was die aus Slowenien
stammende Forscherin unter dem Mikroskop zu Gesicht bekam, verblüfft
die Fachwelt: "Die Cumuluswolke enthielt eine hohe Konzentration von
organischen Verbindungen, so viel und so divers, wie wir sie in
Flüssen finden."
Die meisten dieser Stoffe wurden wahrscheinlich durch starke Winde
nach oben in die Wolke gesogen - huckepack mit Schmutzpartikeln von
Pflanzen und dem Erdreich. In der Sturmwolke trafen sie auf einen gut
bestellten Lebensraum: Die chemische Analyse der Hagelkörner ergab
nahezu 3000 verschiedene Substanzen - ein reichhaltiges
Nährstoffangebot für Organismen, denen die Kälte in der Wolke
offenbar nichts anhaben kann. Die Forscher konnten aus dem
geschmolzenen Wasser im Labor einen erheblichen Teil der Bakterien
mit einer Nährstofflösung wieder zum Leben erwecken. "Sobald
Bakterien in die Atmosphäre gelangen, können sie natürlich sehr weit
reisen, manchmal von Kontinent zu Kontinent", erklärt Tina Santl
Temkiv. "Am Ziel angelangt, könnten pathogene Bakterien Organismen
infizieren."
Für Sturm- wie auch für interkontinentale Staubwolken gelangen
Wissenschaftler zu einer unbequemen Wahrheit, deren Konsequenzen noch
nicht einmal im Ansatz ausgeleuchtet sind: Es war ein Irrglaube
anzunehmen, dass das Energie-intensive UV-Licht alles Leben in den
Wolken abtötet - am Himmel geht es alles andere als steril zu. Anders
formuliert: Vorsicht, Regen kann Spuren von Bakterien enthalten!
Pressekontakt:
Stefanie Hauck
Kommunikation/PR
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Telefon +49 (0) 89 4152-560
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Datum: 17.05.2013 - 09:45 Uhr
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