Deutschlands stärkste Schule steht in München - Bundespräsident Joachim Gauck gratuliert den Sieg

Deutschlands stärkste Schule steht in München - Bundespräsident Joachim Gauck gratuliert den Siegern

ID: 884409
(ots) -

- Größter deutscher Schulwettbewerb mit rund 700 Teilnehmern zeichnet
herausragendes Engagement und innovative Konzepte aus

- Individuelle Förderung, Netzwerkbildung und Übergangsmanagement
sind die Schlüssel für mehr Chancengerechtigkeit an deutschen Schulen

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete heute im Jüdischen Museum
Berlin die Sieger des Wettbewerbs "Starke Schule. Deutschlands beste
Schulen, die zur Ausbildungsreife führen" aus. Den ersten Platz
belegt die Mittelschule an der Wiesentfelser Straße aus München. Die
Lobdeburgschule Jena konnte sich den zweiten Platz sichern, den
dritten Platz erreichte die Johann-Amos-Comenius-Schule aus Kassel.
Die wesentlichen Kriterien für den Titel "Starke Schule" sind
innovative Schulkonzepte, die partnerschaftliche Zusammenarbeit
verschiedener Akteure, die Vermittlung fachlicher und sozialer
Kompetenzen sowie eine gelungene Berufsorientierung der Schülerinnen
und Schüler. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Bundesagentur für
Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und
die Deutsche Bank Stiftung engagieren sich gemeinsam für "Starke
Schule" und richten alle zwei Jahre den mit 210.000 EUR dotierten
Wettbewerb aus.

Das Programm "Starke Schule" trägt dazu bei, mehr jungen Menschen
eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Es verbindet einen
bundesweiten Wettbewerb mit einem länderübergreifenden Netzwerk.
"Starke Schule" identifiziert und verbreitet Best-Practice für
Schulentwicklung und gibt auf diese Weise maßgebliche Anstöße für die
bundesdeutsche Bildungslandschaft.

Rund 700 Schulen hatten sich bundesweit am aktuellen Wettbewerb
beteiligt und für einen Bewerbungsrekord gesorgt. Mitmachen konnten
alle allgemein bildenden Schulformen der Sekundarstufe I, die zur
Ausbildungsreife führen.



"Das Niveau der beteiligten Schulen ist seit Beginn des
Wettbewerbs im Jahr 1999 konsequent gestiegen. Unsere 'Starken
Schulen' haben die Herausforderungen gerade im Feld der
Berufsorientierung hervorragend verstanden und beeindruckende
Konzepte und Profile entwickelt. Sie gestalten Schule nicht nur als
Lern-, sondern auch als Lebensort und bieten ihren Schülerinnen und
Schülern echte Anschlussperspektiven. Chancengerechtigkeit für diese
Jugendlichen ist das Ergebnis einer erfolgreichen schulischen
Arbeit", so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung, stellvertretend für die Kooperationspartner.

Im Wettbewerb um den Titel "Starke Schule" setzten sich vor allem
entwicklungs- und innovationsorientierte Schulen durch, die bereit
sind, neue Wege zu gehen: Beispielsweise werden Lernzeiten
umstrukturiert sowie binnendifferenzierte Maßnahmen für die
individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler genutzt. Darüber
hinaus fällt auf, dass "Starke Schulen" zunehmend auf Netzwerke
setzen: sei es die aktive Einbindung von Eltern, die enge
Zusammenarbeit mit Unternehmen, der Berufsberatung der Agentur für
Arbeit oder der kontinuierliche Austausch mit anderen Schulen. Die
Vorbereitung des Übergangs von der Schule in den Beruf ist an allen
Siegerschulen ein kontinuierlicher, fächerübergreifender Prozess, der
insbesondere auch die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen in
den Blick nimmt.

Mit dem ersten Platz und 15.000 Euro wurde die Mittelschule an der
Wiesentfelser Straße in München prämiert. Die Erfolgsgeschichte der
Schule lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: 80 % der Schülerschaft
hat einen Migrationshintergrund, 50 % verfügt über mangelhafte
Deutschkenntnisse, aber alle Schüler machen einen Abschluss. Möglich
wird dies durch das große Engagement der Schulleitung und des
Kollegiums, ein ausgefeiltes Unterrichtskonzept und die aktive
Einbindung der Schüler in die Gestaltung des Schullebens. Die
hervorragende Elternarbeit setzt Maßstäbe: Neben Elternfortbildungen
und regelmäßigen Elternabenden wird ein Elterncafé angeboten, das von
einem Jugendsozialarbeiter und einer Lehrkraft mit
Migrationshintergrund betreut wird.

Der zweite Platz ging mit 10.000 Euro an die Lobdeburgschule in
Jena. Anerkennung erhielt die Schule vor allem für die Förderung von
selbstständigem Arbeiten und eigenverantwortlichem Lernen. Das
Angebot umfasst sowohl Einzel- und Gruppenförderung bei Lernschwächen
als auch die (Hoch-)Begabtenförderung. Eine enge Absprache innerhalb
der Schule sorgt für die ideale Nutzung von Erfahrungswerten für
zukünftige Klassen. Auch das Innovationsdenken ist vorbildlich:
Schulleitung und Kollegium besuchen regelmäßig Schulen in ganz
Deutschland und prüfen die Implementierung besonders positiver
Elemente in die eigene Schule.

Mit dem dritten Platz und 5.000 Euro wurde die
Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel ausgezeichnet. Vor allem die
hohe Zahl an Kooperationen mit externen Partnern und die Intensität
der Berufsorientierung stechen heraus. Schüler, die in der 9. und 10.
Klasse das Fach "Vertiefende Berufsorientierung" wählen, absolvieren
ein insgesamt 18-wöchiges Praktikum, das zu 40 % in die Ferien fällt.
Die teilgebundene Ganztagsschule hat im regulären Curriculum zwei
Wochenstunden für freies Arbeiten eingeplant, in weiteren zwei
Stunden "Arbeiten und Üben" erledigen die Schülerinnen und Schüler
unter Aufsicht des Klassenlehrers ihre Hausaufgaben.

Zusätzlich zu den Bundespreisen wurde der Sonderpreis "Stark durch
Vielfalt" vergeben. Er zeichnet Schulen aus, die in besonderer Art
und Weise inklusiv arbeiten. Preisträger sind die Anna-Freud-Schule
in Köln und die Mittelschule Thalmässing, die beweisen, dass es ganz
verschiedene Ansätze inklusiver Beschulung geben kann und muss. An
der Anna-Freud-Schule (Förderschule) findet gemeinsamer Unterricht
der Förderschüler mit Regelschülern der benachbarten Realschule
statt. Neben der Wissensvermittlung steht vor allem die
Persönlichkeitsbildung im Mittelpunkt der schulischen Arbeit. Die
Vorbereitung auf eine aktive Teilhabe am öffentlichen Leben und das
Trainieren eines offensiven Umgangs mit der eigenen Behinderung
stärken das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. An der
Mittelschule Thalmässing (Regelschule) werden Kinder mit Förderbedarf
bereits seit neun Jahren im Klassenverband gemeinsam mit
Regelschülern unterrichtet. Das Zusammenleben von Behinderten und
Nichtbehinderten ist deshalb für alle am Schulleben Beteiligten eine
Selbstverständlichkeit. Zentrales Element in der Wissensvermittlung
ist das "eigenaktive Lernen", bei dem sich die Schüler selbstständig
den in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilten Unterrichtsstoff
erarbeiten.

Nach dem Wettbewerb geht es weiter: Alle ausgezeichneten Schulen
werden in das "Starke Schule"-Netzwerk aufgenommen, das Fortbildungen
und finanzielle Unterstützung für innovative Schulprojekte bietet.
Die Lehrkräfte profitieren hier von Angeboten zur Organisations- und
Unterrichtsentwicklung und lernen Best-Practice und erfolgreiche
Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der eigenen Schule kennen.

Die "Starke Schule"-Jury mit Experten aus Bildung, Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft beurteilte die Stärken der Schulen
aufgrund einer ausführlichen schriftlichen Bewerbung und Besuchen vor
Ort. Die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen sowie
wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten der Schulen fanden
Berücksichtigung. In der ersten Stufe wurde je Bundesland ein
Landessieger ausgezeichnet. Im zweiten Schritt ermittelte die Jury
aus diesem Kreis von 16 Schulen die Bundessieger.

"Starke Schule" 2013 - die Preisträger im Überblick:

1. Platz: Mittelschule an der Wiesentfelser Straße, München
(Bayern)

2. Platz: Lobdeburgschule Jena (Thüringen), Gemeinschaftsschule

3. Platz: Johann-Amos-Comenius-Schule, Kassel (Hessen),
Integrierte Gesamtschule

4. Platz: Illertal-Hauptschule mit Grundschule, Kirchberg a. d.
Iller(Baden-Württemberg)

5. Platz: Städtische Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel,
Sprockhövel(Nordrhein-Westfalen)

6. Platz: Wilhelm-Röpke-Schule, Schwarmstedt (Niedersachsen),
Kooperative Gesamtschule

7. Platz: Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule Ahrensburg
(Schleswig-Holstein)

8. Platz: Paula-Modersohn-Schule, Bremerhaven (Bremen), Oberschule

9. Platz: "Schule am See" Satow (Mecklenburg-Vorpommern),
Regionalschule

10. Platz: Hermann-von-Helmholtz-Schule, Berlin, Integrierte
Sekundarschule

Sonderpreis "Stark durch Vielfalt":

- Anna-Freud-Schule, Köln (Nordrhein-Westfalen), Förderschule

- Mittelschule Thalmässing (Bayern), Regelschule

Weitere Informationen und Bildmaterial: www.starkeschule.ghst.de



Pressekontakt:
Yasmine Sailer
Pressearbeit "Starke Schule"
Roth & Lorenz GmbH
Tel. 0711 / 90140-535
presse@starke-schule.de


Carmen Jacobi
Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Tel. 069/660 756-155
jacobic@ghst.de

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Datum: 05.06.2013 - 11:00 Uhr
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