Irrationaler Umgang mit Mehrstaatigkeit muss ein Ende haben
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Irrationaler Umgang mit Mehrstaatigkeit muss ein Ende haben
?Wenn Angela Merkel nun in einer Showveranstaltung Einbürgerungsurkunden übergibt und darauf verweist, dass die große Koalition den Einbürgerungen einen neuen Stellenwert verliehen hätte, dann grenzt das an zynisches Ausblenden der Realität. Die Zahl der Einbürgerungen sinkt seit Jahren und steht in einem krassen Missverhältnis zum Einbürgerungspotenzial in unserer Bevölkerung. Dafür ist diese Bundesregierung mitverantwortlich.
Das unsinnige Optionsmodell, das junge Erwachsene zwingt, sich für einen Pass zu entscheiden, stürzt viele von ihnen in von Merkel ungeahnte Konflikte. Es muss unverzüglich abgeschafft werden, damit wir nicht auch noch diejenigen verlieren, die als Deutsche geboren wurden und hier aufgewachsen sind. Nicht durch eine doppelte Staatsbürgerschaft geraten diese Jugendlichen in einen Loyalitäts- und Identitätskonflikt ? sondern erst durch den Zwang, sich zwischen der deutschen und der Staatsbürgerschaft ihrer Eltern entscheiden zu müssen. Eine verantwortliche und zukunftsorientierte Integrationspolitik sieht anders aus.
In einem zusammenwachsenden Europa ist Mehrstaatigkeit eine ohnehin schon längst weit verbreitete Realität. Auch in Deutschland wird die offizielle Vermeidung von doppelten Staatsbürgerschaften durch Ausnahmen und Sonderregeln ? etwa bei EU-Bürgern oder Staatsbürgern westlicher Nationen ? ad absurdum geführt. Während diese bei einer Einbürgerung ihre frühere Staatsbürgerschaft behalten, müssen andere sie aufgeben.
Dieses Staatsbürgerschaftsrecht erster und zweiter Klasse schreckt viele davon ab, sich um eine deutsche Staatsbürgerschaft zu bemühen. Die Kanzlerin hat es selbst in der Hand, den Sinkflug der Einbürgerungszahlen aufzuhalten, indem sie endlich diese Barrieren einreißt und den irrationalen Umgang mit Mehrstaatigkeit beendet.?
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Datum: 12.05.2009 - 18:51 Uhr
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