Prof. Dr. Jürgen Aring: „In der Metropolregion München ist eine abgestimmte Flächenentwicklung jetzt regionale Aufgabe“
• Metropolkonferenz in Waging am See: Gemeinsame Überlegungen und Impulse zu den Herausforderungen einer boomenden Region im Fokus
• Rund 200 Akteure aus Politik, öffentlichen Institutionen, Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft auf Jahreskonferenz des Netzwerkes Metropolregion München e.V.
Waging am See / München – Am Mittwoch, den 10. Juli 2013, kamen in Waging am See im Landkreis Traunstein Mitglieder der Europäischen Metropolregion München und weitere Akteure aus Politik, öffentlichen Institutionen, Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft zur jährlichen Metropolkonferenz des Vereins zusammen. Sie thematisierten die spezifischen Herausforderungen, denen sie in der Metropolregion München derzeit gemeinsam gegenüberstehen. Diese resultieren in der Mehrheit aus einer an sich positiven Tatsache: dem wirtschaftlichen Erfolg der Region.

(firmenpresse) - Eröffnet wurde die Veranstaltung im Strandkurhaus Waging vom Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Metropolregion München e.V., dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude. Er war es, der konstatierte: „Viele Ziele, die andere Metropolregionen anstreben, sind hier bereits erreicht. Das birgt die Gefahr der Selbstzufriedenheit, aber eine führende Position erhält sich nicht von selbst!“ Dass auch eine boomende Region Probleme hat, darin war man sich von Beginn an einig. Diese sind sehr spezifischer Art: Fachkräftemangel, Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Herausforderungen für Infrastruktur und Energieversorgung resultieren aus schnellem Wachstum und der Tatsache, dass die Metropolregion in Deutschland Zuzugsregion Nr. 1 ist. Hierbei konzentriert sich der Zuzug überwiegend, wenn auch nicht ausschließlich, auf München und Umgebung. Und dieser ist in einem Europa der Freizügigkeit nicht per Dekret regulierbar. Aber durch eine Stärkung der ländlichen Räume könnte dem entgegengewirkt werden.
Hermann Steinmaßl, Landrat des Landkreises Traunstein und ebenfalls Vorstandsmitglied der Europäischen Metropolregion München e.V., erläuterte, welche Entwicklungen hierfür nötig seien: „Eine Schlüsselfunktion kommt dem Thema Mobilität zu – und zwar der Mobilität von Personen, Daten und Gütern. Das betrifft so konkrete Maßnahmen wie den Ausbau der Magistrale für Europa im Bereich des Schienenverkehrs, den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr, die Erneuerung und Modernisierung von Autobahnen oder das Thema Breitbandversorgung. Zudem ist es entscheidend, dass auch im ländlichen Raum Hochschulbildung möglich wird - um junge Menschen hier halten zu können und den Unternehmen eine gute Anbindung an universitäre Forschung und Entwicklung bieten zu können.“
Kommunen und Landkreise in direkter Nähe zur Metropole München stehen also zumeist vor anders gelagerten Problemen als peripherer liegende Regionen. Auf diese Schwierigkeit verwies auch Prof. Dr. Jürgen Aring, Mitglied im nationalen Beirat für Raumentwicklung, in seinem Impulsvortrag. Er konstatierte der Metropolregion in ihren räumlichen Strukturen eine eher kleine Schnittmenge gemeinsamer Interessen. Diese Heterogenität gelte es, gemeinsam zu bearbeiten und, wo sinnvoll und nötig, auszugleichen. „Eine große Herausforderung ist nicht die Ankurbelung von wirtschaftlichem Wachstum, sondern die Bewältigung des damit einhergehenden Siedlungsdrucks. Angesichts des Wachstumsdrucks muss eine abgestimmte Flächenentwicklung eine regionale Aufgabe sein.“ Ziel einer solchen müsse es sein, alternative Attraktivitäten in der Region zu schaffen. Hierzu seien insbesondere die Verbesserung klassischer Infrastrukturen wie Straßen- und Schienennetze sowie ein Aufbau von Hochschulen im ländlichen Raum nötig. Der Verein Europäische Metropolregion München müsse hierbei ein Sprachrohr sein, um ein Bewusstsein für diese Bedürfnisse herzustellen und den Druck auf die Entscheider über die Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen zu erhöhen.
Die Thematik einer abgestimmten Flächenentwicklung für die Metropolregion griffen auch die Podiumsteilnehmer der abschließenden Diskussion auf. Stadtdirektor Stephan Reiß-Schmidt, Leiter der Hauptabteilung Stadtentwicklungsplanung der Landeshauptstadt München, betonte, dass Optimierungen durch sämtliche Ebenen, von Bundesland über Landkreise bis hinein in die einzelnen Kommunen, hindurchdekliniert werden müssten. Ein konkreter nächster Schritt könnte es sein, die regionalen Bedürfnisse der Teilregionen konkret zu definieren, um so letztlich ein gemeinsames räumliches Leitbild für die Metropolregion München erstellen zu können.
Europäische Metropolregion München e.V. mit neuer Geschäftsführung
Im Rahmen der Metropolkonferenz wurde der neue Geschäftsführer des Vereins, Wolfgang Wittmann, durch OB Christian Ude offiziell vorgestellt. Wittmann (43) bekleidet die Funktion seit 1. Juli 2013. Der studierte Betriebswirt stammt aus Hirschau bei Amberg in der Oberpfalz und lebt mit seiner Familie (zwei Töchter) seit sechs Jahren in Starnberg. Wittmann ist seit über 15 Jahren im Standort- und Regionalmarketing tätig. Zuletzt war er elf Jahre lang bei der Stadt Geretsried als Wirtschaftsförderer und im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Vorstand der Regionalmarketinginitiative WirtschaftsForum Oberland e.V. tätig.
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Europäische Metropolregion München e.V.: Gemeinsam für eine Spitzenposition in Europa
Die Metropolregion München ist weit mehr als das Münchner Umland: Sie reicht von Eichstätt im Norden bis Garmisch-Partenkirchen im Süden und von Dillingen an der Donau und dem Ostallgäu im Westen bis nach Altötting im Osten. Auf einer Fläche von über 20.000 Quadratkilometern leben rund 5,6 Millionen Bürger – etwa jeder 15. Deutsche ist somit in der Metropolregion München zu Hause.
Der Verein Europäische Metropolregion München (EMM e.V.) ist eine offene und fachübergreifende Diskussions- und Kooperationsplattform. Nach dem Leitsatz „Gemeinsam für eine Spitzenposition in Europa“ beschäftigen sich im Verein Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit den Themen Wissen, Wirtschaft, Umwelt, Mobilität, Kultur und Sport und ländlicher Raum. Durch die Vernetzung dieser Akteure und ihre Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten trägt der Verein zur nachhaltigen Entwicklung der Metropolregion bei, durch gezielte Dialoge und gemeinsame Auftritte wird die Gesamtregion gefördert. Oberste Prämisse hierbei ist die Steigerung der Lebensqualität in der Region durch die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung.
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Datum: 11.07.2013 - 15:31 Uhr
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