Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Probleme bei der Deutschen Bahn und in der Verkehrspolitik

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Probleme bei der Deutschen Bahn und in der Verkehrspolitik
Mainz ist überall
MATTHIAS BUNGEROTH

ID: 928247
(ots) - Alles ist gut bei der Deutschen Bahn (DB).
Jedenfalls wenn man die Geschäftszahlen des weltweit rund 300.000
Mitarbeiter zählenden Transport- und Logistikunternehmens betrachtet.
2012 nutzten 1,97 Milliarden Fahrgäste den Schienenverkehr der DB -
so viele wie nie zuvor. Auch Umsatz und gewinn steigerte das
Unternehmen. Ein Trend, der sich dieses Jahr zunächst fortsetzte.
Aufbruchstimmung stellte sich zudem bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ein, als Bahnchef Rüdiger Grube im Vorjahr die Ziele der
Strategie "2020" verkündete. Die Deutsche Bahn wolle bis 2020 zu den
zehn beliebtesten deutschen Arbeitgebern gehören, die
Kundenzufriedenheit steigern und nachhaltig wirtschaften, hieß es.
"Wir können alles vergessen, wenn wir nicht in Deutschland eine
exzellente Leistung bringen", schrieb Grube der Belegschaft ins
Stammbuch. Und dann dies: Das Eisenbahnbundesamt schickt dem
Transportriesen einen Blauen Brief, in dem es die DB an ihre
gesetzlichen Pflichten erinnert. Die Bahn müsse den uneingeschränkten
Betrieb des Mainzer Stellwerks unverzüglich wieder aufnehmen,
anderenfalls drohe ein Zwangsgeld von 250.000 Euro. Krankheits- und
urlaubsbedingte Ausfälle hatten dazu geführt, dass der Zugverkehr im
Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz zu großen
Teilen lahmgelegt wurde. Die DB machte gar nicht erst den ernsthaften
Versuch, dieses Debakel schönzureden oder - wie bei den Themen
Pünktlichkeit, mangelhafter Service oder nicht funktionstüchtige
Klimaanlagen - dies als Einzelfall abzutun. Schnell räumte das
Management flächendeckende Personalprobleme ein und kündigte an, man
wolle die Ausstattung mit Mitarbeitern auf den Prüfstand stellen.
Mainz ist eben überall. Die DB will die Mitarbeiter, die an der Basis
im Übrigen hervorragende Arbeit leisten, an der Bestandsaufnah-me
beteiligen. 400 DB-Tochtergesellschaften nehmen teil. Der Eindruck


drängt sich auf, dass die Entscheidungswege im Großkonzern viel zu
lang sind. Grube selbst hatte für den Bereich der Tarifstruktur das
Wort "Entdschungeln" geprägt. Dies könnte auch auf den DB-Konzern
Anwendung finden. Dieser muss schlanker und kommunikativer werden, um
Debakel wie in Mainz vermeiden zu können. Die Politik als
Kontrollinstanz dieses Staatsbetriebes hätte die Entwicklung im
Übrigen vorhersehen können. Wie sagte doch der neue
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber bereits Mitte 2011: Die DB
entwickele sich "von einer Rationalisierungs- zu einer
Rekrutierungsorganisation". Im Klartext: Die Pläne der Vergangenheit,
die Bahn an die Börse zu bringen, haben dazu geführt, dass die Bahn
kaputtgespart wurde. Jetzt müssen schleunigst Milliarden Euro bewegt
werden, um diesen wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
wieder auf ein technisches und personelles Niveau zu bringen, das den
Anforderungen eines führenden Industrielands entspricht. Und der
Börsengang muss endgültig ad acta gelegt werden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Neue Westfälische (Bielefeld): Flughafen Kassel/Calden
Jämmerlich
STEFAN SCHELP RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zum Scheitern Yasuni/ Nationalpark/ Niebel/ Correa
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.08.2013 - 18:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 928247
Anzahl Zeichen: 3370

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 177 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Probleme bei der Deutschen Bahn und in der Verkehrspolitik
Mainz ist überall
MATTHIAS BUNGEROTH
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Westfälische (Bielefeld) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Kita-Pläne in NRW: Eltern sollen wieder zahlen ...

Bielefeld. Die Kitalandschaft in NRW steht offenbar vor einer grundlegenden Veränderung. Dies geht aus einem bislang unter Verschluss gehaltenen Eckpunktepapier des Landes NRW hervor. Wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung "Neue Westfä ...

Gewalt in NRW-Kitas hat sich mehr als verdoppelt ...

Die Gewalt in NRW-Kitas steigt drastisch an. Wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung "Neue Westfälische" (Samstag) berichtet, haben sich die Meldefälle bei den Landesjugendämtern seit 2022 mehr als verdoppelt. Während in Westfale ...

Alle Meldungen von Neue Westfälische (Bielefeld)


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z