Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Missbrauch
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Es ist beschämend: Hilfen im Wert von 100 Millionen Euro sind den
Opfern sexueller Gewalt in Familien nach langen Beratungen an einem
Runden Tisch versprochen worden. Das war Ende 2011. Doch bis heute
ist aus dem damals vereinbarten Fonds kein Cent geflossen, geht die
Aufarbeitung nur mühsam voran.
Und, schlimmer noch: Es fehlt nach wie vor die Hälfte des
zugesagten Geldes, weil die Bundesländer sich nicht zuständig fühlen
oder auf eine Stiftung drängen. Unbürokratische Hilfe, wie sie den
Opfern zugesagt wurde, sieht anders aus. Solche Betroffenheitslyrik
löst bei etlichen Missbrauchsopfern völlig zu Recht nur noch Skepsis
oder gar Spott aus.
Unverständlich ist vor allem das Verhalten der Länder. Statt mit
dem Bund über Zuständigkeiten und die Form der Hilfsmaßnahmen zu
streiten, sollten die Ministerpräsidenten sich in einer konzertierten
Aktion einen Ruck geben und zur gemeinsamen Verantwortung bekennen.
Denn es darf nicht sein, dass der Mut Betroffener, sich zu
offenbaren, nicht von allen staatlichen Akteuren anerkannt wird.
Enttäuschend ist zudem, dass es immer noch keine Vereinbarungen
für Menschen gibt, die in Institutionen wie etwa Vereinen zum Opfer
widerwärtiger Täter geworden sind. Auch hier drängt die Zeit und
müssen endlich Lösungen gefunden werden. Oder lässt das Mitgefühl mit
den Betroffenen etwa schon wieder nach?
Uwe Westdörp
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 16.08.2013 - 22:00 Uhr
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