Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / USA / Geheimdienste
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Erst ein aberwitziges Neun-Stunden-Verhör im Journalisten-Umfeld,
dann die Zerstörung von Computerfestplatten der Zeitung "Guardian":
Die britische Regierung hat nicht nur die Pressefreiheit mit Füßen
getreten. Sie hat sich zugleich bis auf die Knochen blamiert.
Fast scheint es, als hätten die Verantwortlichen zu viele
schlechte Agentenfilme gesehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass
die Polizei David Miranda, den Lebenspartner des Enthüllers der
Snowden-Affäre Glenn Greenwald, wie einen Schwerverbrecher
schikaniert? Und dass Agenten - regelrecht klischeeüberladen - in den
Kellerräumen der Zeitung eine vermeintliche Informationsvernichtung
überwachen?
Es ist richtig, dass der "Guardian" nun auch diesen schändlichen
Knebelversuch öffentlich macht. Denn Journalismus ist kein
Terrorismus. Diese glasklare Tatsache findet in Großbritannien
inzwischen leider immer seltener Beachtung.
Erreicht hat die Regierung mit ihrem blinden Aktionismus indes gar
nichts: Vor allem durch die Festplattenzerstörung hat sie sich
lediglich der Lächerlichkeit preisgegeben. Denn mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit haben die Journalisten die betreffenden
Informationen ohnehin längst auf andere Datenträger überspielt.
Zurück bleibt ein erbärmlicher, zugleich aber brandgefährlicher
Angriff auf die Demokratie.
Fabian Löhe
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
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Datum: 20.08.2013 - 22:00 Uhr
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