Neue OZ: Kommentar zu Krankenkassen
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Wettbewerb erzeugt merkwürdige Blüten. Wie hässlich sie sein
können, zeigt der Jahresbericht 2012 des Bundesversicherungsamts
(BVA). Demnach haben Angestellte einer gesetzlichen
Krankenversicherung Kranke und Behinderte, also besonders
kostenintensive Versicherte, zum Austritt aus der Kasse gedrängt.
Solches Gebaren ist unerhört und gesetzeswidrig. Verständlich, dass
Patientenschützer empört reagierten. Dennoch ist es ein Sturm im
Wasserglas. Wer den Bericht studiert, die 166 Seiten sind im Internet
nachzulesen, stellt fest, dass es sich um einen Einzelfall handelt.
Von Systematik keine Spur. Auch ist es beruhigend, dass das BVA als
Aufsichtsbehörde funktioniert.
Anders sieht es beim Werben um Neumitglieder aus. Hier umschwärmen
die Kassen junge, gesunde Gutverdiener wie die Motten das Licht.
Alten und Kranken dagegen wird es schwer gemacht. Die Kassen
spekulieren so auf zahlungskräftige Mitglieder. Denn aus ihrer Sicht
genügen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht, um sich für
schlechte Zeiten und den Demografiewandel zu rüsten. Einige Kassen
sind zudem im Nachteil, da sie über viel weniger vermögende
Mitglieder verfügen. Der Druck ist also groß. Doch eines muss klar
sein: Auch eine Diskriminierung aus noch so guten Gründen verstößt
gegen das Gleichbehandlungs- und Solidaritätsgebot und ist verboten.
Und hässlich obendrein.
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Datum: 28.08.2013 - 22:00 Uhr
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