Börsen-Zeitung: Neue Sorgenkinder, Kommentar zum World Economic Outlook des IWF, von Mark Schrörs.

Börsen-Zeitung: Neue Sorgenkinder, Kommentar zum World Economic Outlook des IWF, von Mark Schrörs.

ID: 958539
(ots) - So schnell kann es gehen: Noch im April galt die
Eurozone dem Internationalen Währungsfonds (IWF) als großer
Bremsklotz der weltwirtschaftlichen Erholung. Die Schwellenländer
dagegen wurden als Speerspitze gefeiert. Nun lobt der Fonds, dass die
Eurozone die Rezession hinter sich gelassen und Fortschritte erzielt
hat - und die Schwellenländer gelten als die neuen Sorgenkinder. Das
sollte sich auch bei der anstehenden IWF-Jahrestagung und dem Treffen
der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Washington
widerspiegeln. Nachdem sich die Euro-Verantwortlichen bei den
vergangenen Treffen viel und teils beißende Kritik anhören mussten,
dürfte es diesmal weniger "Euro-Bashing" geben.

Tatsächlich gibt es viele andere Probleme. Die Lage der
Schwellenländer ist eines davon. Natürlich haben die jüngsten
Turbulenzen mit dem avisierten Einstieg in den Ausstieg aus der
ultralockeren Geldpolitik in den USA und sich umkehrenden
Kapitalflüssen zu tun. Aber nicht alle Länder sind gleich betroffen.
Und das belegt, dass einige von ihnen ihre eigenen Hausaufgaben noch
nicht gemacht haben. Diese Länder dürfen nicht mit dem Finger auf die
USA zeigen - auch wenn das der naheliegende Reflex ist. Länder wie
Indien etwa müssen die nötigen Strukturreformen angehen, um sich für
schwierigere Zeiten zu wappnen. Noch scheint die Botschaft aber nicht
bei allen angekommen zu sein.

Klare Worte sind auch in Richtung USA nötig. Da ist der
Zickzackkurs der Fed, der für Marktturbulenzen gesorgt hat und
Zweifel an den Notenbanken hat aufkommen lassen. Da ist aber vor
allem auch der Haushaltsnotstand und die Debatte um das
Schuldenlimit. Insbesondere ein Zahlungsausfall der weltgrößten
Volkswirtschaft würde die dramatischen Folgen der Lehman-Pleite noch
übertreffen.

Nun gehört es zur Politik, sich über den richtigen Kurs zu


streiten. Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen Demokraten und
Republikanern aber hat inzwischen groteske Züge angenommen und
bedroht die gesamte Weltwirtschaft. Die Partner müssen den USA
klarmachen, dass diese die Welt nicht in Geiselhaft nehmen dürfen.

Wenn es auch stark um andere Brandherde gehen dürfte, heißt das
aber keineswegs, dass sich die Euro-Verantwortlichen zurücklehnen
dürfen. Denn es gibt für sie viel zu tun: Kurzfristig ist vor allem
eine rigorose Bestandsaufnahme der Bankbilanzen nötig. Langfristig
müssen die Schwachstellen der Währungsunion beseitigt werden. Die
Lage hat sich gebessert - für Entwarnung gibt es aber keinen Anlass.

(Börsen-Zeitung, 9.10.2013)



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Datum: 08.10.2013 - 18:15 Uhr
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