Börsen-Zeitung: Nehmen und Geben, Kommentar zur Lage der Lebensversicherer, von Antje Kullrich.

Börsen-Zeitung: Nehmen und Geben, Kommentar zur Lage der Lebensversicherer, von Antje Kullrich.

ID: 960228
(ots) - Die Schlinge zieht sich zusammen. Trotz des
leichten Zinsanstiegs in diesem Jahr ist der Trend in den
Kapitalanlagen der Lebensversicherer unverändert. Die Renditen der
festverzinslichen Wertpapiere, die das Gros in den Portfolien
ausmachen, sinken durch auslaufende Hochprozenter und die
Schwierigkeiten in der Neuanlage schneller als der durchschnittliche
Garantiezins, der den Kunden versprochen wurde.

Und das ist nicht das einzige Problem der Branche. Die
Lebensversicherer fühlen sich von Niedrigzinsen und den kommenden
Eigenkapitalanforderungen nach Solvency II in die Zange genommen.
Einerseits drückt die gesetzlich verordnete Zinszusatzreserve bei
einigen empfindlich auf den Rohüberschuss, andererseits ist eine
weitere Stärkung der Eigenmittel das Gebot der Stunde bei mancher
Gesellschaft. Doch jeder Euro kann nur einmal reserviert werden.

Mit ihren Appellen an die Politik, das politisch motivierte
Zinsniveau zu verlassen und die Phase expansiver Geldpolitik zu
beenden, kommt die Branche nicht durch. Doch die Politik kann an
anderer Stelle helfen. Die Branche hat da eine ganze Fülle von Ideen
zur Kompensation. Die Chancen für eine Neuregelung bei den
Bewertungsreserven stehen - das hat der Chefaufseher der Branche,
Felix Hufeld, jetzt quasi halbamtlich bestätigt - nicht schlecht. Und
auch eine Sonderbehandlung der problematischen Altbestände mit ihren
hohen Garantieversprechen scheint nicht ganz unwahrscheinlich.
Lebensversicherungspolicen im Run-off könnten anders mit Eigenkapital
unterlegt werden als Neugeschäft - für sie soll weiter Solvency I
gelten. Daneben gibt es ein paar steuerliche Wünsche. Die Anliegen
der Branche sind teilweise legitim, doch ganz umsonst wird ein
Entlastungspaket für die Bilanzen nicht zu haben sein.

Die große Baustelle der Assekuranz bleibt der Vertrieb. 250000


Vermittler - einer für 300 Bürger - sind zu viel. Das bestreiten noch
nicht einmal deren Verbandsvertreter. Das Gerangel kann trotz
Verbesserungen an der ein oder anderen Stelle zu unerwünschten
Nebeneffekten führen. Denn Abschlüsse bringen mehr als
Bestandspflege. Nach dieser Devise arbeiten vor allem die
Strukturvertriebe, die leider immer noch existieren. Es gibt viele
gute Versicherungsvermittler, die mit hoher Qualität und Sachkenntnis
ihre Kunden beraten. Doch die schwarzen Schafe sind noch zu zahlreich
und die monetären Anreize nicht austariert. Hier wird sich die
Branche noch weiter bewegen müssen, wenn sie an anderer Stelle auf
ein politisches Entgegenkommen hofft.

(Börsen-Zeitung, 11.10.2013)



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Datum: 10.10.2013 - 19:05 Uhr
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