Kupferanwendungen zunehmend in der Kritik Verbände wollen 'offene Flanke' des Bio-Landbaus beseitigen
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Kupferanwendungen zunehmend in der Kritik Verbände wollen "offene Flanke" des Bio-Landbaus beseitigen
Der Einsatz von Kupfer zu Pflanzenschutzzwecken im Ökolandbau steht zunehmend in der Kritik. Kupfer ist giftig und umweltschädlich, da es sich im Boden anreichert. Zwar sind die zulässigen Kupfermengen durch die Rechtsvorschriften im Ökolandbau streng begrenzt, trotzdem bleibt bei Produzenten und Konsumenten ein Unbehagen. Eine mögliche Schädigung des Bodenlebens und negative Auswirkungen auf Vögel, Kleinsäuger, Regenwürmer und aquatische Organismen will man auf jeden Fall verhindern. Der Ökolandbau kann aber im Gegensatz zum konventionellen Landbau derzeit auf Kupfer gegen Pilzerkrankungen noch nicht verzichten. Ausfälle im ökologischen Gemüse- und Zierpflanzenbau von 10 bis 15 Prozent, bei Öko-Kartoffeln im Schnitt von etwa 15 bis 20 Prozent und im ökologischen Hopfen-, Wein- und Obstbau von ca. 50 bis 100 Prozent wären sonst wahrscheinlich. Zwar gibt es schon erhebliche Anstrengungen, um den Einsatz von Kupfer zu minimieren aber trotzdem bleibt viel Arbeit für die Forschung: Einerseits müssen Präparate und Verfahren entwickelt werden, die Kupfer als Pflanzenschutzmittel gleichwertig ersetzen können. Andererseits muss der Kupferaufwand durch die Verbesserung von kupferhaltigen Produkten und Anwendungstechniken sowie durch begleitende pflanzenbauliche Maßnahmen weiter reduziert werden, so das Strategiepapier. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die zulässige Aufwandmenge von derzeit drei (Hopfen: vier) Kilogramm pro Hektar und Jahr im Durchschnitt für die jeweilige Kultur auf 2,5 (Hopfen: drei) Kilogramm pro Hektar und Jahr reduziert werden. Ferner sollen innerhalb der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre Alternativen zu Kupferpräparaten (verstanden als Gesamtheit von Maßnahmen, Verfahren und Präparaten sowie deren sinnvolle Kombination) entwickelt werden.
aid, Britta Klein
Hintergrund:
Das Forum Pflanzenschutz im Ökolandbau wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und den Ökoverbänden zur Diskussion wichtiger Fragen des Pflanzenschutzes im Ökolandbau ins Leben gerufen. Unterstützer des Strategiepapiers sind unter anderem der Deutsche Weinbauverband e.V., der Verband Deutscher Prädikatsweingüter, die Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse, der Verband Deutscher Hopfenpflanzer e. V. sowie der Zentralverband Gartenbau e. V.
Weitere Informationen: www.oekolandbau.de , Erzeuger, Thema des Monats, Mai 2009, "Strategien-zur-Reduzierung-des-Kupfereinsatzes" www.bmu.de , Pressemitteilungen, Pressemitteilung Nr. 178/09
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Datum: 17.06.2009 - 12:32 Uhr
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