Neue OZ: Kommentar zu Mindestlohn
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Sollte sich die SPD mit ihrer Forderung nach einem generellen
Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde durchsetzen, dürfte das bei
vielen Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor auf Begeisterung stoßen,
aber nicht bei allen. Ob im Taxigewerbe, in der Gastronomie oder im
Einzelhandel: Es drohen Stellenstreichungen, mehr Mini-Jobs und
Schwarzarbeit.
Denn klar ist, dass die staatlich verordnete Gehaltserhöhung in
dieser Höhe Firmen zu Einsparungen zwingen wird, sofern sie die
Zusatzausgaben nicht an die Kunden weitergeben können. Steigen die
Preise beim Pizza-Service oder für eine Taxifahrt zu rasant, sinkt
die Nachfrage. Zumal in der Debatte oft vergessen wird, dass beim
Gehaltsgefüge ein Fahrstuhleffekt einsetzt: Wenn die unterste
Lohngruppe ein Plus erhält, dann wollen höhere Gehaltsklassen
ebenfalls einen Zuschlag.
Dabei ist das Anliegen der SPD ehrenhaft. Wer arbeitet, muss
angemessen bezahlt werden. Das ist richtig. Besser wäre es jedoch,
diese Aufgabe weiterhin den Tarifparteien zu überlassen. Mindestlöhne
sind kein Teufelszeug. Sie müssen jedoch von Gewerkschaften und
Arbeitgebern regional und branchenspezifisch festgelegt werden -
nicht von Wahlkämpfern.
Michael Clasen
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Datum: 18.10.2013 - 22:00 Uhr
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