Zahl der Ausländer im Zentralregister stieg 2012 um 4,1 %

Zahl der Ausländer im Zentralregister stieg 2012 um 4,1 %

ID: 966271
(ots) - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) waren zum Jahresende 2012 im Ausländerzentralregister
(AZR) insgesamt mehr als 7,2 Millionen Menschen mit ausschließlich
ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst. Damit stieg die Zahl der
im AZR Registrierten gegenüber 2011 um rund 282 800 Personen (+ 4,1
%). Dieser Anstieg ist der höchste seit 1993 und übertrifft nochmals
deutlich den Wert des Vorjahres (+ 2,1 %). Er setzt sich aus drei
Komponenten zusammen: den Zugängen aufgrund eines Wanderungsgewinns
(Saldo aus Zuzügen und Fortzügen) in Höhe von 394 900 Personen und
eines Geburtenüberschusses (Saldo aus Geburten und Sterbefällen) in
Höhe von 2 800 Personen stehen Abgänge in Höhe von 114 900 Personen
gegenüber, die in Folge ihrer Einbürgerung aus dem Register gelöscht
wurden.

Die neu ins AZR aufgenommenen Ausländer stammen mehrheitlich (80
%) aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Dabei nahm
die Ausländerzahl aus den Ländern besonders stark zu, die 2004 der EU
beigetreten sind: Sie stieg gegenüber 2011 um 15,5 %. Besonders
betroffen waren die acht mittel- und osteuropäischen Staaten, für die
Deutschland seit dem 1. Mai 2011 die uneingeschränkte
Arbeitnehmerfreizügigkeit gewährt, hierunter vor allem Polen (+ 13,6
%) und Ungarn (+ 29,8 %). Ebenfalls deutlich erhöht hat sich die Zahl
der Immigranten aus den beiden 2007 der EU beigetretenen Ländern
Rumänien (+ 28,8 %) und Bulgarien (+ 26,5 %). Auch die Zahl der
Personen aus den von der Euro-Krise besonders betroffenen
Mittelmeerstaaten hat sich 2012 weiter erhöht, vor allem jene aus
Griechenland (+ 5,1 %) und aus Spanien (+ 9,1 %).

Lediglich 20 % des Zuwachses der im AZR registrierten Ausländer
gingen auf das Konto von Ausländern aus Staaten außerhalb der EU. Die
ausländische Bevölkerung aus Nicht-EU-Staaten hat 2012 um 56 600


Personen zugenommen (+ 1,3 %); im Jahr zuvor waren es 21 400 Personen
mehr gewesen. Der Zuwachs wurde vor allem durch Zuzüge aus Syrien,
China, Indien und der Russischen Föderation getragen. Demgegenüber
ist 2012 - wie schon in den Jahren zuvor - die im AZR registrierte
Bevölkerung mit türkischer Staatsangehörigkeit in Deutschland
zurückgegangen (- 2,0 %). Dies geht zum größten Teil auf die relativ
hohe Zahl der Einbürgerungen zurück.

Die meisten neu ins AZR aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländer
ließen sich in Bayern nieder (+ 65 900), gefolgt von
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg (jeweils + 52 900). Der
prozentuale Anstieg war vor allem in den Neuen Ländern ohne Berlin
hoch: er reichte von + 6,5 % in Sachsen-Anhalt bis + 11,5 % in
Thüringen. Den geringsten prozentualen Anstieg verzeichnete das
Saarland mit + 1,6 %, gefolgt von Berlin mit + 2,1 % und
Nordrhein-Westfalen mit + 2,9 %.

Die einzelnen Herkunftsländer haben auf regionaler Ebene eine
unterschiedliche Bedeutung. Türkisch ist im früheren Bundesgebiet und
in Berlin mit Anstand die häufigste ausländische Staatsangehörigkeit
im AZR. Für die Neuen Länder ohne Berlin nehmen Polen, die Russische
Föderation, Vietnam und die Ukraine die ersten Plätze ein. Die Türkei
liegt hier nur auf Platz 5.

Zwischen den Daten des Ausländerzentralregisters und des Zensus
gibt es Unterschiede. Am Zensusstichtag 9. Mai 2011 lag die Zahl der
im AZR Registrierten mit 6 650 500 um 481 100 Personen über der
Zensuszahl zur ausländischen Bevölkerung (6 169 400). Dies muss bei
der Interpretation der Ausländerzahl nach dem AZR zum Jahresende 2011
beziehungsweise 2012 angemessen berücksichtigt werden. Die Zahl der
Zu- und Abgänge im AZR ist dagegen nicht betroffen. Das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF), als Registerbehörde auch für die
Daten des AZR zuständig, und Destatis werden die Abweichungen
zwischen AZR und Zensus analysieren und alle zur Qualitätssicherung
im AZR erforderlichen Maßnahmen ergreifen

Weitere Ergebnisse, vor allem auch Angaben auf Kreisebene, bieten
die Fachserie 1, Reihe 2 "Ausländische Bevölkerung" und
GENESIS-Online.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.


Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
www.destatis.de/kontakt



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