Renaissance der Höflichkeit

Renaissance der Höflichkeit

ID: 97651

Interview mit Karin Felicitas Hallinger

Karin Felicitas Hallinger ist selbstständige Knigge-Trainerin und Dozentin für Hallinger Business Training in Landsberg am Lech.



Knigge-Expertin Karin F. Hallinger im InterviewKnigge-Expertin Karin F. Hallinger im Interview

(firmenpresse) - Sehr geehrte Frau Hallinger, Adolph Freiherr von Knigge lebte im 18. Jahrhundert. Warum kennt noch heute jeder „den Knigge“, und warum ist er nach wie vor aktuell?

Der „Knigge“ ist ein Klassiker der Literaturgeschichte, der sich schon bei den Zeitgenossen des Autors größter Beliebtheit erfreute. Es gab Vorläufer, aber der Knigge ist zum Synonym für gute Umgangsformen geworden, und das ist natürlich bis heute aktuell. Vielleicht hebt sich das Buch dadurch positiv von anderen ab, dass es in erster Linie unterhalten und nicht belehren will.

In den letzten Jahren, so scheint es, gab es wieder eine verstärkte Hinwendung zu „alten“ Tugenden wie Benimm und Etikette. Wie erklären Sie sich das?

Tatsächlich erleben wir seit einigen Jahren eine Renaissance der Höflichkeit. Die Zeiten des Laissez-faire sind vorbei. Die Kinder der 68er-Generation, die zu einem Teil sehr lasch erzogen worden sind – im Sinne einer falsch verstandenen antiautoritären Erziehung – sind jetzt erwachsen, und viele von diesen jungen Leuten merken, dass sie in der Gesellschaft und im Beruf anecken. Sie sind in besonderem Maße daran interessiert, gute Umgangsformen zu erlernen, auch weil sie merken, dass diese Rückbesinnung auf alte Werte ihnen im Job und im Privatleben Anerkennung bringt.

Ist gutes Benehmen denn insbesondere in Krisenzeiten – auch momentan durchleben wir ja unsichere Zeiten – besonders wichtig?

Ja, das kann man schon so sagen. Gerade in schwierigen Zeiten ist es für die Menschen besonders wichtig, sich abzuheben und positiv hervorzustechen. Das gilt zum Beispiel ganz konkret in der aktuellen Wirtschaftskrise, in denen viele Firmen Mitarbeiter entlassen müssen. Da will man nicht zu denen gehören, die gehen müssen – und es kommt durchaus vor, dass Mitarbeiter aufgrund schlechter Umgangsformen gekündigt werden, weil das Unternehmen diese Leute keinem Kunden zumuten will. Aber auch in Bewerbungssituationen, etwa bei Vorstellungsgesprächen, fühlt man sich einfach selbstsicherer und souveräner, wenn man die wichtigsten Spielregeln des gesellschaftlichen Miteinander kennt.



Inwiefern geht es nicht nur darum, gewisse Spielregeln einzuhalten, sondern tatsächlich um das zwischenmenschliche Miteinander und den Respekt gegenüber anderen?

Das lässt sich so streng natürlich nicht trennen. Die Regeln sind dazu da, um das gesellschaftliche Miteinander harmonisch zu gestalten, sie sind kein Selbstzweck. Es ist aber wichtig zu wissen, dass sich der erste Eindruck, den man auf andere macht, zu 93 Prozent aus Körpersprache, Aussehen, Blick und Stimme zusammensetzt; das haben Studien bewiesen. Innerhalb von nur sieben Sekunden entscheidet sich, ob man jemanden sympathisch oder unsympathisch findet, ob ein weiterer Kontakt zustande kommt oder nicht. Dieses innere Bild hängt also ganz direkt auch von der Einhaltung oder Nichteinhaltung gewisser Verhaltensregeln ab. Im weiteren Miteinander geht es aber natürlich vor allem um gegenseitigen Respekt und darum, sich in andere Menschen und deren Gefühle hineinversetzen zu können, also um Empathiefähigkeit.

Welche Kräfte, Emotionen oder Situationen behindern gutes Benehmen, welche erleichtern es?

Grundsätzlich kann man vielleicht sagen, dass ein selbstsicheres, angenehmes Auftreten leichter fällt, wenn man sich in einer Situation und mit den Menschen, die einen umgeben, wohl fühlt. Wenn man mit jemandem zusammensitzt, der einem absolut unsympathisch ist, fällt es sicher schwerer, freundlich und herzlich zu sein. Aber gerade in solchen Momenten ist es unglaublich wichtig und hilfreich, wenn man gewisse Benimmregeln kennt. Die heben die emotionale Distanz zwar nicht auf, erlauben aber dennoch einen höflichen und respektvollen Umgang miteinander. Auch in Situationen, in denen man beispielsweise mit völlig fremden Menschen zu tun hat, hilft es über Berührungsängste hinweg, wenn man weiß, wie man ungezwungen einen Smalltalk führt.

Wer legt mehr Wert auf Stil und Etikette: die älteren Leute oder die Jugend?

Beide, aber auf unterschiedliche Weise. Die älteren Menschen legen Wert darauf, dass man gewisse Umgangsformen einhält, so wie sie es auch selbst noch gelernt haben. Die Jungen, unter Dreißigjährigen, sind sehr interessiert daran, Stil und Benimm zu lernen und sich darin zu verbessern, um einfacher und erfolgreicher durchs Leben zu kommen. Die sind da ganz offen und aufnahmebereit und wollen dazu lernen. Schwieriger ist es bei den – oft etwas älteren – Vorständen, denen ihre Knigge-Wissenslücken peinlich sind und die sich nicht gern zusammen mit ihren Mitarbeitern in ein Seminar setzen, um sich keine Blöße zu geben. Die buchen dann lieber ein Einzelcoaching.

Warum ist die Einhaltung bestimmter Benimmregeln im privaten, warum im geschäftlichen Bereich von Vorteil? Kann nicht auch ein Rüpel Erfolg haben?

Ja, vielleicht kann auch mal ein Rüpel Erfolg haben, wenn er Glück hat oder ein ganz besonders tolles Produkt anbietet. Ganz sicher tut sich aber der Nicht-Rüpel, der weiß, wie man sich benimmt, bedeutend leichter. Das sieht man aktuell zum Beispiel an unserem relativ neuen Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg. Der weiß, wie man sich kleidet, kann sich gut ausdrücken und besticht durch gute Umgangsformen. In der Bevölkerung hat er dadurch sehr schnell einen hohen Bekanntheitsgrad und Akzeptanz erreicht.

Sind gute Umgangsformen wirklich erlernbar, auch für jemanden, der sie von Haus aus nicht mitbringt?

Ja, auf jeden Fall. Man muss lediglich den inneren Willen und die Bereitschaft mitbringen, sich gutes Benehmen und gepflegte Umgangsformen anzueignen. Dann ist in diesem Bereich alles erlernbar, ausbaubar und erweiterbar.

Was empfehlen Sie Menschen, die in Benimmfragen unsicher sind und ihr Auftreten gern verbessern wollen?

Sie können sich Vorbilder suchen: Menschen, die durch ihr Auftreten und ihre Ausstrahlung bestechen. Durch die Beobachtung anderer Menschen kann man sehr schnell erkennen, welche Verhaltensweisen gut ankommen und welche nicht. Und wenn der Bedarf besteht, korrekte Umgangsformen in einem umfangreicheren und fundierteren Rahmen zu erlernen, lade ich Sie natürlich herzlich ein, an einer meiner Schulungen teilzunehmen. Da sind sie in einer Gruppe, in der das „Knigge-Training“ mit viel Spaß theoretisch vermittelt und praktisch geübt wird. Oder sie wünschen sich mein Knigge-Buch, das zu Weihnachten erscheinen soll und das Ihnen hoffentlich ebenso viel Spaß machen wird!

Das Interview führte Susanne Ruland.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Karin Felicitas Hallinger ist eine der renommiertesten und gefragtesten Knigge-Trainerinnen Deutschlands. Die gebürtige Münchnerin startete ihre Laufbahn mit einer soliden kaufmännischen Ausbildung im Münchner Hotel Hilton. Den Schwerpunkt legte sie dabei auf die Bereiche Personalwesen und -entwicklung. Im bekannten Kempinski Hotel Königstein-Falkenstein sammelte Karin Felicitas Hallinger als allein verantwortliche Personalreferentin und Ausbilderin wertvolle Erfahrungen, bevor sie ein mittelständisches Schweizer Immobilienunternehmen mit ihrem professionellen Einsatz als Trainerin unterstützte.

Seit 2004 ist Frau Hallinger selbstständig als Dozentin der Akademie Handel sowie als Business Trainerin tätig. Sie betreut mittelständische Betriebe ebenso wie Großkonzerne. Ihre Kerngebiete sind Knigge, Stil und Benimm für den privaten und beruflichen, auch internationalen Einsatz. Außerdem führt Frau Hallinger Schulungen zu unterschiedlichen Themenbereichen, beispielsweise Bewerbungstrainings, Motivationstrainings oder Verkaufsschulungen durch.
Karin Felicitas Hallinger engagiert sich zudem ehrenamtlich im Prüfungsausschuss der IHK.

Mehr als 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Frau Hallinger in Seminaren und Vorträgen erlebt. Nicht selten hat sich dabei anfängliche Skepsis in absolute Begeisterung gewandelt.




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Hallinger Business Training
Karin Felicitas Hallinger
Keltenstraße 41b
86899 Landsberg am Lech
Telefon: + 49 (0)8191/ 428 05 83
Telefax: + 49 (0)8191 / 640 84 56
Handy: + 49 (0)177 / 859 88 39
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www.knigge-hallinger.de



PresseKontakt / Agentur:

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Datum: 23.06.2009 - 16:37 Uhr
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