VPB fordert mehr Verbraucherschutz für private Bauherren
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Verbraucherschutz, die dringend erforderlich war, ist endlich
gelungen - unter neuer starker Führung wird das Ressort jetzt
drängende Fragen engagiert aufgreifen können" so Thomas Penningh,
Präsident des Verbands Privater Bauherren (VPB).
"Wir brauchen dringend ein neues Bauvertragsrecht zum Schutz der
privaten Bauherren", forderte er am heutigen Mittwoch (18.) bei einem
Treffen mit Mitgliedern des Deutschen Bundestags. "Jede neue
Regierung schreibt sich den Verbraucherschutz auf ihre Fahnen. Diese
große Koalition mit ihrer überwältigenden Mehrheit muss hier nun
wirklich etwas bewegen."
Der Verband Privater Bauherren (VPB), seit bald 40 Jahren
Sprachrohr der privaten Bauherren und ältester
Verbraucherschutzverband in diesem Bereich, fordert für die kommende
Legislaturperiode konkrete Verbesserungen im Bauvertragsrecht. Drei
Jahre haben Experten im Bundesjustizministerium dazu bereits
verhandelt. Ihre Vorschläge helfen den privaten Bauherren aber nicht
weiter, wenn sie nicht Gesetz werden.
"Neun von zehn privaten Bauherren bauen heute schlüsselfertig. Sie
haben keinen eigenen Architekten mehr, der ihre Interessen vertritt
und sie vor Schaden bewahrt", erläutert der VPB-Präsident.
"Stattdessen schließen sie Verträge mit Baufirmen, die ihnen Planung
und Ausführung aus einer Hand verkaufen und dabei ihre Konditionen
diktieren können, auch weil bestimmte Grundstücke oft nur mit diesen
Vertragspartnern zu bekommen sind. Mangels Alternativen lassen sich
viele Bauherren darauf ein, nur um dann vor den immer selben
Problemen zu stehen: Baubeschreibungen sind ungenau und lückenhaft.
Die Unternehmen ködern mit günstigen "Festpreisen", weisen aber nicht
auf unvermeidliche Mehrkosten hin. Bauherren werden keine
Sicherheiten eingeräumt, obwohl sie ein Recht darauf haben. Bauherren
bekommen die Planungsunterlagen nicht einmal zur Einsicht, geschweige
denn übergeben, obwohl sie als Besitzer später für die Rechtmäßigkeit
ihres Bauwerks verantwortlich sind. Baufirmen nutzen ihre Marktmacht
gegenüber Laien, die oft nur ein einziges Mal in ihrem Leben bauen
und so über keine Erfahrungswerte verfügen", resümiert Thomas
Penningh.
Der VPB fordert daher, Schlüsselfertiganbieter zu verpflichten,
den von ihnen angebotenen Bau im Vertrag detailliert zu beschreiben
und konkrete Aussagen zur Bauzeit zu machen. Wird die Firma
insolvent, soll sich der Verbraucher-Bauherr durch ein gesetzliches
Sonderkündigungsrecht schützen können, damit er nicht wegen des
laufenden Verfahrens einen monate- oder gar jahrelangen Baustillstand
erdulden muss, bei dem die erst teilweise fertiggestellte Bausubstanz
wieder verfällt, während die Zinsen seiner Finanzierung bereits
laufen und die alte Wohnung schon gekündigt ist.
"Dringend verbessert werden muss die Rechtssituation der privaten
Bauherren. Der Gang vor Gericht ist für private Bauherren keine
Lösung", moniert der VPB-Präsident. "Auch ein durchschnittliches
Verfahren in Bausachen dauert heute viel zu lange - mehrere Jahre
sind keine Seltenheit. Das kann sich niemand leisten. Die Bauraten
müssen an die Bank gezahlt werden, oft wird eine weitere
Wohnungsmiete fällig, weil der Neubau nicht bezogen werden kann - das
hält kaum ein Bauherr lange durch. Oft sind bei Abschluss des
Verfahrens auch noch die beklagten Firmen insolvent und vom Markt
verschwunden. Der Bauherr bleibt dann auf seinem Schaden sitzen." Und
der ist im Normalfall sehr hoch. "Was der Bauherr hier verliert, das
fehlt ihm später an seiner Altersversorgung."
"Private Bauherren werden oft nur als Einzelperson wahrgenommen
und deshalb als Verbrauchergruppe entsprechend vernachlässigt. Was
Politiker dabei vielfach übersehen ist die volkswirtschaftlich
bedeutsame Wirtschaftskraft der privaten Hausbesitzer. Der
Eigentumsanteil Privater am gesamten deutschen Wohnungsbestand liegt
bei fast 81 Prozent. Deren Besitzer sind klassische private
Bauherren, die ihre Altersvorsorge voranbringen, Baulaien, die sich
fachlichen Rat von außen holen müssen und die dabei gleichzeitig den
ganz überwiegenden Teil der Wohnungen für Deutschland bereitstellen.
Der Staat muss für diesen Anteil keinen Wohnraum bauen und vorhalten.
Private Bauherren müssen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten
handeln. Mangels anderer verlässlicher Informationen wählen sie ihren
Anbieter sehr oft nur nach dem Preis. Auch seriöse Firmen leiden
darunter, sie kommen dadurch oft nicht zum Zuge - der Wildwuchs
gerade auf dem Sektor des schlüsselfertigen Bauens ist enorm. Der
Bauherr ahnt oft gar nicht, auf was er sich einlässt. Der VPB fordert
deshalb: Mehr Verbraucherschutz für private Bauherren!"
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Datum: 18.12.2013 - 17:17 Uhr
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