Kloster Andechs, der Heilige Berg, der Blick über den Ammersee von Diessen herüber, das war die Seelenlandschaft von Carl Orff. Hier hat der neben Richard Strauss wohl größte bayerische Komponist seine reifen Lebensjahrzehnte verbracht, inspiriert durch die Aura der Natur, wie durch die benediktinische Spiritualität des nahe gelegenen Klosters, hier in der Wallfahrtskirche wollte er mit seinem berühmten Eigensinn auch den letzten Ruheplatz finden - "damit die Leute sehen, wo ich zu Hause bin" - wie er sagte. Abt Odilo Lechner und der Konvent des Klosters haben ihm 1982 diesen letzten Wunsch erfüllt.
Aus einem zunächst bescheidenen, aber hoch motivierten Anfang wuchs ein sich organisch entwickelndes Spielzentrum von hohem künstlerischen Niveau. Mit der Erschließung des Florian-Stadls, der mit seiner Metamorphose vom uralten rustikalen Holzbalkenbau zu einem der interessantesten Bühnen-Schauplätze allein schon eine Sehenswürdigkeit ist, war 1998 der Sprung aus der früheren Biennale, zu einem jährlichen Sommerfestspiel für Carl Orff geschafft. Entscheidende Impulse erhielt Orff in Andechs ab 1997 durch die Berufung von Prof. Dr. Hellmuth Matiasek zum Künstlerischen Leiter und durch seinen Nachfolger, Marcus Everding, der seit Mitte August 2008 die Künstlerische Leitung der Festspiele innehat.
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