Marc Lubetzki - Tierfilmer
Vom Sattlermeister zum Tierfilmer
Was ist das für ein Mensch, der mit Ende dreißig eine erfolgreiche Sattelmanufaktur schließt, um auf der Suche nach den letzten Wildpferden unserer Zeit in die entlegensten Winkel der Erde zu reisen?
Marc Lubetzki sitzt an einem großen Bauerntisch und nimmt einen Schluck Tee. Seine stahlblauen Augen blitzen, als er auf die Frage antwortet: "Viele Menschen haben gelacht, als ich meine Firma geschlossen habe, um Tierfilmer zu werden. Sogar das Wort Midlife-Crisis fiel das eine oder andere Mal in meinem Freundeskreis. Aber es war etwas ganz anderes: In mir rumorte der Gedanke von Freiheit und Abenteuer. Kein Tier verkörpert das mehr als ein Pferd."
Aber ein Sattlermeister hat doch auch ständig mit Pferden und Reitern zu tun. Warum, wie man in Hollywood sagt, der harte Schnitt? Ernst schaut der in Schleswig-Holstein lebende Tierfilmer mich an, überlegt kurz, bevor er antwortet: "Du kannst nur Großes bewirken, wenn du dich auf eine Sache konzentrierst. Außerdem konnten die Reitsättel, die ich entworfen hatte, auch andere Firmen weiterbauen. Und genauso, wie ich durch die Erfindung des Ledersattelbaums die Sattelherstellung revolutionierte, hatte ich neue Ideen für die Produktion von Tierfilmen. Ich wollte die Wildpferde so zeigen, wie sie wirklich sind. Ohne absurde, künstliche Szenen, die von Menschenhand geschaffen wurden - egal ob beim Dreh oder später im Schnitt - will ich sie den Zuschauern echt und unverfälscht präsentieren."
Dieser Mut wurde schnell belohnt. Bereits sein Debüt Film "Das erste Konik-Fohlen" wurde vom Greenscreen Naturfilmfestival ausgezeichnet. Nach nur 8 Drehtagen entstand eine einfühlsame Geschichte über den Tagesablauf einer Herde wilder Pferde. Glück? "Ich denke nicht!", antwortet der Tierfilmer selbstbewusst. Wer Marc schon einmal bei Dreharbeiten begleitet hat, weiß warum: Das, was dieser Tierfilmer tut, hat schon nichts mehr mit Leidenschaft zu tun. Es grenzt eher an Besessenheit, um bei strömenden Regen, mit 30 Kilo Gepäck durch die eiskalte Nacht zu marschieren. Nur um im Morgengrauen die kleine Chance auf eine außergewöhnliche Aufnahme zu nutzen. "Ausdauer. Ausdauer kannst du gerne noch hinzufügen." Wirft Marc ein. "Ja, Freiheit, Abenteuer und Ausdauer. Das macht Wildpferde aus. Vielleicht der Grund, warum ich mich in ihrer Nähe so wohl fühle..."
?Sie können diese Pressemitteilung ? auch in geänderter oder gekürzter Form ? mit Quelllink auf unsere Homepage auf Ihrer Webseite kostenlos verwenden.?