Kneipen-Alarm: Stirbt die deutsche Wirtshauskultur?
Die Deutschen und ihre Wirtshäuser: Eine Liebe die unerschütterlich schien. Die „Kneipe um die Ecke“ gilt seit Jahrhunderten als eine ur-deutsche Institution; ein Kulturgut wie der englische „Pub“ oder das französische „Bistrot“.
Kein Wunder also, dass die Meldung vom „Kneipensterben“ für Aufsehen sorgte. Einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden und Berechnungen der „Welt am Sonntag“ zufolge mussten seit 2001 knapp 12.000 Kneipen in Deutschland schließen, also fast jede vierte Gaststätte.
Gastcon plus, die Unternehmensberatung für das Hotel- und Gaststättengewerbe, hat diese alarmierende und zugleich bedauerliche Entwicklung zum Anlass genommen, nach den Ursachen des Niedergangs zu fragen und die zukünftigen Aussichten dieser traditionsreichen Branche zu beurteilen. Wie sich bei genauer Analyse zeigt, sind die Gründe für den geradezu dramatischen Anstieg von Schließungen auch alt eingesessener Betriebe vielschichtig. Eine Hauptursache ist der gesellschaftliche Wandel: Die Gesellschaft hat sich verändert, und damit auch das Ausgehverhalten. Heute treffen sich Bekannte online und nicht mehr am Tresen. Auch die zu beobachtende Tendenz der Urbanisierung, die Abwanderung vor allem junger Erwachsener vom Land in die städtischen Ballungsgebiete, sorgt für anhaltenden Gästerückgang. Das Kegeln und Trinken in geselliger Runde findet immer weniger Anhänger. Eine Tendenz, die sich durch die Einführung des Rauchverbots noch weiter verstärkt hat. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz: Tankstellen und Bäckereien bieten mittlerweile vollwertige gastronomische Konzepte. Vereinsgaststätten bilden eine Art Sub-Gastronomie ohne dabei besondere gesetzliche Auflagen erfüllen zu müssen und in den Fußgängerzonen reiht sich Imbiss an Imbiss und verführt zum schnellen Snack mit einem Bier oder Kaltgetränk. Hinzu kommt: Auch das klassische Familienleben hat an Bedeutung verloren. Im klassischen Gasthaus, wo früher am
Sonntag nach dem Gottesdienst noch generationenübergreifend gegessen wurde, bleiben heute die Tische leer.
Doch so sehr die genannten Faktoren das „Kneipensterben“ mit verursacht und beschleunigt haben mögen, so tragen auch die Gastronomen eine nicht unerhebliche Mitverantwortung. Frei nach dem Motto: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ ignorieren viele einstmals erfolgreiche Wirte die gewandelten Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Gäste. Dass eine solche Unternehmensphilosophie nicht für zufriedene Stammgäste sorgt, liegt auf der Hand. Die Berater von Gastcon plus machen bei Ihrer Arbeit immer wieder die Erfahrung, dass es mit etwas mehr Flexibilität ganz anders laufen kann. Gerade in ländlich geprägten Regionen gelingt es sehr wohl, mit einem durchdachten
Konzept überregionale Nachfrage herzustellen: Klassische Speisegaststätten, die sich immer wieder den Bedürfnissen ihrer Gäste anpassen, überleben! Mit der richtigen Strategie profitieren diese Betriebe von der sich vollziehenden Marktbereinigung durch die insolvent gegangene Konkurrenz und können sich an einer vollbesetzten Gaststube und zufriedenen Gästen erfreuen.
Gerade für stressgeplagte Städter sind Gaststätten und Wirtshäuser auf dem Lande mit zeitgemäßem Angebot und herzlichem Service ein hochwillkommenes Ziel, um sich nach einer Radtour oder Wanderung im Umland ein wirklich gutes Essen schmecken zu lassen: Beste regionale Produkte, gekonnt zubereitet. Schließlich sind nicht zuletzt durch die mediale Präsenz von Köchen Anspruch und Qualitätsbewusstsein der Gäste in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Hinzu kommt das schon sprichwörtliche deutsche Preisbewusstsein. Die Entscheidung, auswärts Essen zu gehen, wird bewusst getroffen. Treffend hat der DEHOGA-Bundesverband die aktuellen Trends in der Gastronomie
zusammengefasst: „(…) Gefragt sind frische, ehrliche und ursprüngliche Gerichte. Saisonale und regionale Vielfalt liegt im Trend. Die Verbraucher hegen wieder große Sympathien für Herkunft und Heimat. Die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre, das Hüttenambiente haben Konjunktur. (…)“ Gast- und Wirtshäuser, die diesen Weg mitgehen, haben Zukunft. Oder anders ausgedrückt: Traditionelle Wirtshäuser mit Qualitätsbewusstsein sind die neuen Trendsetter!
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Gastcon plus ist ein Beratungs- & Sachverständigenbüro für inhabergeführte Hotel- und Gastronomiebetriebe. Nach 40 Jahren erfolgreicher Beratungstätigkeit und einer 30jährigen Kooperationspartnerschaft mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA sind wir der festen Überzeugung: Erfolg ist planbar!
Das Fachgebiet erstreckt sich auf alle betriebswirtschaftlich relevanten Themen, wie Standort- und Marktanalysen, Ermittlung des Kapitalbedarfs und Wirtschaftlichkeitsberechnungen, individuell zugeschnittene Marketingberatung und Machbarkeitsuntersuchungen.
Gastcon plus
Auguste-Viktoria-Straße 6
65185 Wiesbaden
Telefon 06 11.30 30 19
Telefax 06 11.30 49 65
info(at)gastconplus.de
Gastcon plus
Auguste-Viktoria-Straße 6
65185 Wiesbaden
Telefon 06 11.30 30 19
Telefax 06 11.30 49 65
info(at)gastconplus.de
Datum: 21.11.2012 - 11:29 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1311
Anzahl Zeichen:
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Tobias Berghäuser
Stadt:
Wiesbaden
Telefon: +49611303019
Kategorie:
Hotel und Gaststätten
Art der Fachartikel: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 21.11.2012
Anmerkungen:
Veröffentlichung unter Angabe des Autors: Herr Tobias Berghäuser.
Belegexemplar erwünscht
Dieser Fachartikel wurde bisher 778 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Kneipen-Alarm: Stirbt die deutsche Wirtshauskultur?"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Gastcon plus (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).