Private Krankenversicherung und gesetzliche Krankenkassen

Private Krankenversicherung und gesetzliche Krankenkassen

ID: 1400

Auf der Jahrestagung des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft (DVfVW) am 20. und 21. März sprachen Experten der Branche über das Nebeneinander der beiden Systeme und die aktuelle Thematik der Abschaffung der PKV. Besonders interessant waren die Aussagen von Norbert Klusen und Dr. Peter Zweifel.


Systeme brauchen einander

Norbert Klusen, der ehemalige Chef der TK, äußerte sich zur Diskussion über die Zukunft der Krankenversicherung. Dabei schärfte er das Bewusstsein dafür, dass die gesetzliche und die private Krankenversicherung aufeinander angewiesen sind. Hinter der momentan geführten Debatte sieht er vor allem einen ideologischen Kampf in der Politik und bezeichnete sie als Gerechtigkeitsdebatte.

Seiner Ansicht nach ist es die unterschiedliche Behandlung privater und gesetzlicher Patienten, was den Kritikern aufstößt. "Die PKV ist nicht das Problem der GKV" so Klusen. Er forderte die Parteien zu mehr ordnungspolitische Prinzipien auf und prangerte an, dass Veränderungen eher nach der Wirkung auf die Wählerschaft beschlossen werden würden.

Dass die private Krankenversicherung und die Krankenkassen gut miteinander harmonieren würden, zeigten die Kooperationen, die seit 2004 möglich sind. Beide Systeme hätten voneinander profitiert und dazugelernt. Die PKV beispielsweise fokussiert sich bis dahin fast ausschließlich auf die Werbung von Neukunden und „vergaß“ sich um ihre Bestandskunden zu kümmern.


PKV und GKV in freiem Wettbewerb

Zum Abschluss sprach Klusen noch von einem „Wettbewerb auf gleicher, privatrechtlicher Basis“. Dazu müsse die Umwandlung der gesetzlichen Krankenkassen zu privatrechtlichen Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit zugelassen werden. Dies würde zum einen willkürliche Änderungen der Politik verhindern und zum könnten sich dadurch PKV und GKV annähern.


Nebeneinander beider Systeme ökonomisch sinnvoll

Auch Professor Dr. Peter Zweifel (Universität Zürich) sprach sich für ein Fortbestehen von gesetzlicher und privater Krankenversicherung aus. Aus seiner Sicht ist das duale System der Krankenversicherung aus ökonomischen Belangen notwendig. Zumal ein Nachweis für die Effizienz nur eines der beiden Systeme mit herkömmlichen ökonomischen Modellen nicht möglich ist.





In seinem Vortrag stellt er ein neues Konzept vor. Dieses sieht modulare Krankenversicherungen vor. Hierbei werden physische Grundfunktionen abgesichert und je nach persönlicher Krankheitsgeschichte kann sich der Versicherte für eine kostengünstige integrierte oder eine klassische Vollversorgung entscheiden. Damit könnte die private Krankenversicherung außerdem dem Effekt der unerwünschten Selektion vorbeugen.

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Datum: 27.03.2013 - 13:58 Uhr
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