Biete Geld. Suche Freundschaft!
Die Wirtschaftskrise kann wie ein gigantischer Prellbock wirken:
Plötzlich geht es nicht mehr weiter. Und schon gar nicht so wie bisher. Viele Menschen halten plötzlich inne, um darüber
nachzudenken, was ihnen wirklich wichtig ist. Sie haben sich schon lange unwohl gefühlt und nur weiter gemacht, weil alle es taten. Aktuelle Studien belegen, was Coaches täglich in der Praxis erleben: Die Wohlfühlfaktoren verändern sich. Geld gibt uns nicht mehr genug. Dagegen stehen persönliche Kontakte und Netzwerke hoch im Kurs

Ich kam mir vor wie der letzte Idiot“, schüttelt Sarah, 31 immer noch ungläubig den Kopf, als sie im Coaching von „ihrem Schlüsselerlebnis“ erzählt:
Donnerstag 20 Uhr. Die mit Spinat und Schafskäse gefüllten Blätterteig-Ecken sind fertig. Gleich müsste der Besuch eintreffen: Zwei von drei eingeladenen Frauen zum gemeinsamen Germany’s Next Top Model gucken – und ablästern. Eine hat nachmittags angerufen, um zu sagen, dass sie krank ist. Sarah freut sich trotzdem wie eine Fünfjährige auf den Abend. Sie hatte schon ewig keinen Besuch mehr, kennt hier noch nicht so viele Leute.
Die Zeit vergeht. An der Haustür klingelt niemand, auch das Telefon schweigt. Die Blätterteigteilchen werden kalt, die Top Models wackeln über den Laufsteg, Sarah kämpft mit den Tränen. Später sieht sie in ihren E-Mails, dass die zweite kurz nach sieben abgesagt hat, es sei so ein langer Tag gewesen und so. Die dritte meldet sich gar nicht.
Schlecht für Gutverdiener: Freunde kann man nicht kaufen
Sarah geht es wie vielen, die für einen gut bezahlten Job in die Großstadt gezogen sind. „Wieso ist es plötzlich nur so kompliziert Freunde zu finden? Das war doch früher nicht so!“ Früher, so geht es ihr auf, hat sie auch nicht darüber nachgedacht. Da waren einfach immer Leute, Freunde, Familie, Bekannte, mit denen man seine Zeit verbringen konnte. Mit einem Mal wird ihr erst klar, wie sehr ihr das fehlt. „Ich bin einsam“, stellt sie nüchtern fest.
Diese Sorge hatten sich wohl auch die 5.000 von Ernst & Young befragten Studenten gemacht, die als zentrale Anforderung an ihren zukünftigen Beruf angaben: genug Zeit für Freunde und Familie. Geld und Karriere spielen für sie eine deutlich geringere Rolle.
Studien wie diese und Berichte über das Cocooning, also den Wunsch nach Geborgenheit, bestätigen, was ich im Coaching beobachte: Viele wollen nicht mehr so weiter machen wie bisher. Sie sehnen sich nach Nähe zu Vertrauten und Verbündeten, die oft genug über die Jahre auf der Strecke geblieben sind. Dabei ist Sarah mit ihren 31 Jahren noch jung. „Die meisten, die deswegen ins Coaching kommen, sind über 40.“
Kollegen um uns herum haben, gibt uns noch keine Nähe
So wie der Manager, der sich von seiner Frau zu einem viermonatigen Sabbatical überreden ließ und mit Frau und Tochter am liebsten in Australien geblieben wäre. „Mit einem Mal wurde mir klar, was für ein schreckliches Leben ich wegen meiner Arbeit bisher geführt hatte.“ Ihm ist die Beziehung zu seiner „neu entdeckten“ Tochter so wichtig geworden, dass er es in Kauf genommen hat, beruflich herab gestuft zu werden.
Wie vom Donner gerührt sind manche, wenn ihnen aufgeht, dass Arbeit und Geld nicht dasselbe sind wie Erfolg. Als erfolgreich gelten nun diejenigen, die neben ihrem Job noch Familie haben, die mit ihren Kindern zum Klettern in die Berge oder mit Freunden in ein gemeinsames Ferienhäuschen fahren können. Wieviel die verdienen und was sie sich sonst leisten können, ist unwichtig geworden.
Dass unser Glück von der Gemeinschaft zu anderen Menschen abhängt, bestätigen nun auch zwei Wissenschaftler, die dafür die persönlichen Netzwerke von fast 5.000 Menschen erforscht haben (siehe Kasten). Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte – je mehr ein Mensch davon in der Nähe hat, desto höher ist sein Wohlbefinden. Erst recht, wenn es sich um glückliche Zeitgenossen handelt.
Fazit der Studie: Glück ist ansteckend. Alarmierend für diejenigen, die den größten Teil ihrer Zeit am Schreibtisch, im Büro oder auf Dienstreisen verbringen: Kollegen steigern unser Wohlbefinden kaum.
Sarah hat sich von ihrem verpatzten Abend übrigens nicht entmutigen lassen. „Ich habe die eine angerufen, es tat ihr Leid, dass sie mich versetzt hat. Wir treffen uns nächste Woche. Ohne Blätterteigteilchen.“
Glück ist ansteckend
Der Politikwissenschaftler James Fowler und der Sozialmediziner Nicholas Christakis haben das Befinden von knapp 5.000 Probanden über 20 Jahre beobachtet. Sie entdeckten, dass sich Wohlbefinden über persönliche Netzwerke verbreitet. So erhöht zum Beispiel ein glücklicher Partner die Wahrscheinlichkeit, selbst glücklich zu sein, um acht Prozent, gut gelaunte Geschwister in der Nähe heben die Stimmung um 14 Prozent, heitere Nachbarn sogar um 34 Prozent. „Alle diese Beziehungen zeigen die Wichtigkeit physischer Nähe“, schlussfolgern Fowler und Christakis im British Medical Journal. „Freunde, die in unmittelbarer Nähe wohnen, beeinflussen uns am stärksten. Mit zunehmender Entfernung nimmt der Effekt ab.“
Stefanie Demann
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Kommunikationstrainerin und Coach: Die studierte Rhetorikerin mit außerordentlichem Fachwissen und Praxis-Sinn
Stefanie Demann ist Professionelles Mitglied der German Speakers Association. Für Sie bedeutet das Trainingsqualität auf höchstem Niveau, erprobtes und stets aktuelles Fachwissen sowie Wissensvorsprünge durch internationales Networking.
2007 hat sie den Trainer-Nachwuchspreis der German Speakers Association gewonnen. 2009 erscheint ihr erstes Buch im GABAL Verlag unter dem Titel "30 Minuten Selbstcoaching".
Stefanie Demann hat Rhetorik studiert und viele Jahre in der Unternehmenskommunikation als Pressesprecherin gearbeitet. Sie weiss, wie wichtig es ist, sagen zu können: „Das ist genau mein Ding!“ In ihren Seminaren und Coachings unterstützt sie ihre Kunden dabei, „genau ihr Ding“ zu finden und zu erlernen, wie man wirkungsvoll und überzeugend kommuniziert. Ihr Praxis-Sinn und ihr außergewöhnliches Fachwissen haben Hartz-IV-Empfänger, Freiberufler und Führungskräfte inspiriert, nach dem Besonderen in sich zu suchen und es anderen effektvoll mitzuteilen.
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Datum: 07.05.2009 - 11:44 Uhr
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