Südwest Presse: Kommentar zur UKRAINE
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denen bis dahin friedliche Demonstranten Polizisten mit
Molotow-Cocktails bewerfen, in denen Polizisten mit Pump-Guns auf die
Demonstranten feuern. Das Grässlichste an solchen Momenten ist, dass
sie sich tagelang dehnen. Die seit Sonntag in Kiew mal tobende, mal
schwelende Straßenschlacht scheint keine Ende zu nehmen und kann über
Nacht zum Blutbad geworden sein. Ausgang und Sieg sind ungewiss, die
reine Feuerkraft ist auf Seiten der Staatsmacht, die Opposition ist
zahlreicher und hat die bessere Moral. Der Moment ist grässlich.
Dagegen wirkt die Kiewer "Orange Revolution" von 2004 wie eine
Straßenparty. Damals wie jetzt geht es um Freiheit und Bürgerrechte,
aber die postsowjetische Machtelite scheint seitdem auf erschreckende
Weise mutiert zu sein. Janukowitsch heuchelt landesväterliche
Verhandlungsbereitschaft, sein Gefolge aber feiert die Todesschüsse
seiner Krieger zynisch als Straßenreinigung und lässt wieder
völkerrechtswidrig Wasserwerfer auffahren, um die "Terroristen" auf
Frostgrade abzukühlen. Eine Elite, die ihr eigenes Volk für Pöbel
hält. Sie lehnt jedes Eingeständnis ab, solange sie nicht alle
Machtmittel ausprobiert hat. Und noch hat Janukowitschs
Parlamentsmehrheit weder Ausnahmezustand noch Kriegsrecht ausgerufen,
noch hat er keine Panzer in Marsch gesetzt. Das Grässlichste an
diesem Moment ist, dass das Schlimmste Kiew wohl noch bevorsteht.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
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Datum: 22.01.2014 - 20:33 Uhr
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