Neue OZ: Kommentar zu Parteien / AfD
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Seit die Euro-Krise nicht mehr täglich die Titelseiten der
deutschen Zeitungen beherrscht, hat die Alternative für Deutschland
ein Problem: Der Ein-Themen-Partei ist das Thema abhandengekommen.
Knackigen Anti-Euro-Slogans fehlt die Überzeugungskraft, wenn den
Wähler ganz andere Probleme beschäftigen. Die Partei hat das erkannt,
und kämpft um die programmatische Neuerfindung. Erste Schritte dahin
gibt es: In ihrer Anti-Haltung stellt sich die AfD inzwischen breiter
auf. Es geht nicht mehr nur speziell gegen die Euro-Rettungspolitik,
sondern gegen "die Technokraten" in Brüssel generell.
Wie weit man den Euro-Skeptizismus allerdings treiben will,
darüber ist ein Streit entbrannt. Im Gegensatz zu national
orientierten Netzwerken hält der liberale Flügel nur wenig vom
Fischen am rechten Rand. Mit ihrem Slogan zur Europawahl dürfte sich
die AfD deshalb keinen Gefallen getan haben: Die Zeile "Mut zu
Deutschland" eignet sich nur allzu gut, um am Stammtisch
missinterpretiert zu werden.
Spitzenkandidat Bernd Lucke muss es über den Parteitag hinaus
gelingen, die Grabenkämpfer im Zaum zu halten. Danach wartet die
anspruchsvollere Aufgabe. Denn seine Partei, die sich bislang allein
über die Pauschalkritik an anderen definiert, wird langfristig nicht
darüber hinwegtäuschen können, dass ihr selbst die Ideen fehlen, wie
ein pluralistisches Europa aussehen sollte.
Meike Baars
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 26.01.2014 - 22:00 Uhr
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