Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Geschichte / Nationalsozialismus
ID: 1014222
Ist wirklich nur das Leben von Cornelius Gurlitt aus den Fugen
geraten? Die Anwälte haben recht, wenn sie die Frage danach stellen,
wie Justiz und Medien mit ihrem Mandanten umgehen. Aber zugleich
wirkt der Vorstoß auch seltsam unwirklich. Denn viele der Kunstwerke,
die in der Wohnung von Cornelius Gurlitt gefunden wurden, sind
Dokumente für das Unrecht, das so viele andere Leben, um Gurlitts
Anwälte zu zitieren, "aus den Fugen" hat geraten lassen. Gerade
dieses Unrecht muss nun vor allem wiedergutgemacht werden - soweit
das noch möglich ist.
Der Augsburger Staatsanwaltschaft ist deshalb weiter vorzuhalten,
dass sie die Aufklärung, woher all die Raubkunst-Bilder stammen, so
schleppend vorangetrieben hat. Den Staatsanwälten musste bewusst
sein, dass es bei diesem Fund um weit mehr ging als um ein
Steuerdelikt.
Natürlich verdient Cornelius Gurlitt einen korrekten Umgang. Aber
er kann auch selbst etwas dazu beitragen, dass sein Leben wieder ins
Lot kommt - indem er sich an Aufklärung beteiligt und
Raubkunst-Bilder von sich aus wieder zurückgibt. So käme er auch mit
sich selbst ins Reine.
Stefan Lüddemann
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Datum: 03.02.2014 - 22:00 Uhr
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Kategorie:
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