Rheinische Post: Kommentar /
Benedikts Rücktritt
= Von Lothar Schröder
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und entsetzt, auch fassungslos reagiert. Dabei war der
Papst-Rücktritt vor einem Jahr kirchenrechtlich kein Problem, doch im
Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche nicht vorgesehen.
Schon gar nicht nach Johannes Paul II., der trotz schwerer Krankheit
das Kreuz seines Amtes bis zum bitteren Ende trug und in seinem
Leiden auch das Leiden Jesu zu verkörpern schien. Zeitzeugenschaft
ist mitunter schwierig, und so erkannten nicht viele, dass Benedikt
mit seinem Verzicht Kirchengeschichte schrieb. Der deutsche Papst
hatte nämlich gezeigt, dass dieses Amt kein Mythos und nicht einmal
ein Weiheamt ist. Und dass der, der es innehat, ein Mensch ist und
als Mensch in Würde, nicht nur als Würdenträger, altern darf. Mit
Benedikt ist das Papstamt ein anderes geworden, eins mit humanem
Antlitz. Sein Verzicht ist ein wichtiger Schritt der Kirche in die
Moderne. In diesem Sinne steht Papst Franziskus nicht allein in der
Nachfolge Petri, sondern ist mit seiner unprätentiösen Amtsführung
ein Kontinuum im Geiste Benedikts.
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Datum: 09.02.2014 - 21:03 Uhr
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