Westfalenpost: Steuerbescheide
Die Steuererklärung auf einen Klick ist bequem,
kostengünstig und transparent. Statt Papierberge mit Belegen und
Formularen zu wälzen, kann die Finanzverwaltung den Bescheid
deutlicher schneller am Computer erstellen. Jeder zweite Steuerbürger
in NRW ist bereits online: Dass sich die Quote in den nächsten Jahren
deutlich erhöhen wird, ist sicher. Also alles super?
Nicht
ganz. Rentner, die plötzlich Steuern zahlen müssen, aber keinen
Computer besitzen, werden von der Verwaltung ausgegrenzt. Das moderne
Finanzamt will keine Steuerformulare mehr mit der Post verschicken.
Hier beginnt der eigentliche Skandal. Es wird zu einer Art Gnadenakt
der Finanzbehörde, wenn gehbehinderte und kranke Senioren ihr
Formular auf Antrag weiter auf Papier erhalten. Eine bürgernahe
Verwaltung sieht anders aus. Die Behörde muss den Service für den
"Kunden Steuerzahler" verbessern - nicht umgekehrt.
Nach
Tests des Steuerzahlerbundes ist jeder dritte Steuerbescheid falsch.
Dabei steigt das Risiko, wenn Daten dem Finanzamt elektronisch
gemeldet werden. Zahlendreher, die falsche Auswertung von Beträgen,
neue Computerviren - die Erklärung per Mausklick ist sensibel.
Minister Walter-Borjans könnte Finanzgeschichte schreiben,
wenn er die undurchschaubaren Steuergesetze vereinfachen und die
Steuererklärung auf dem Bierdeckel voranbrächte. Nicht nur
Steuerberater verdienen an den einzigartig wirren Steuergesetzen in
Deutschland. Dass bald jeder Steuerzahler seine Steuerquote auf der
Erklärung findet, ist schön. Mit den Grundrechenarten ließ sich die
Quote allerdings auch schon bisher leicht entschlüsseln.
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Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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Datum: 25.02.2014 - 20:35 Uhr
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