Neue OZ: Kommentar zum Terroranschlag in Kunming
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Selbstverständlich ist es ein Terroranschlag, wenn ohne jede
Vorwarnung gezielt Zivilisten niedergemetzelt werden wie nun bei dem
Blutbad in der chinesischen Stadt Kunming. Dass sich Peking über
westliche Regierungen beschwert, die in ihren Reaktionen den Begriff
"Terror" vermieden, ist nachvollziehbar. Zumal dieselben Regierungen
ansonsten nicht eben sparsam mit diesem Wort umgehen, sofern es um
ihre eigenen Interessen geht. Daran wird die chinesische Führung den
Westen erinnern, sollte sie nun beschließen, mit eiserner Faust in
der Unruheprovinz Xinjiang durchzugreifen. Diese Gefahr besteht
durchaus: Denn sollte es sich bei den Tätern von Kunming tatsächlich
um uigurische Separatisten aus Xinjiang handeln, wie Peking sich sehr
schnell sicher war, hätte dieser seit Langem schwelende Konflikt eine
neue Stufe erreicht. In der zur Hälfte von muslimischen Uiguren
bewohnten Provinz waren Gewaltausbrüche zwar auch bislang nicht
selten. Geplante Anschläge aber sind etwas ganz anderes. Und zeitigen
auch härtere Gegenmaßnahmen, bis hin zu Militäreinsätzen. Fakt ist:
Auch die Volksrepublik hat ein Terrorismusproblem. Diplomatisches
Gerangel um die korrekte Verwendung des Begriffs hilft aber
niemandem. Am wenigsten den Uiguren, die fürchten müssen, dass Peking
unter dem Siegel der Terrorbekämpfung nun erst recht die Peitsche
hervorholt.
Maik Nolte
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Datum: 03.03.2014 - 22:00 Uhr
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