G 8 funktioniert - mit dem passenden Konzept / Wie Schulen die Freiräume der Bildungspläne sinnvoll in neue Lernkulturen und -modelle integrieren
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10-Jähriges: Das G8, der achtjährige Weg zum Abitur, sorgt seit der
ersten Einführung im Jahr 2004 wiederkehrend für Diskussionen. Was
nach dem Pisa-Dilemma als Erfolg versprechende Umstellung hin zu
einer verkürzten und an internationale Standards angepassten
Bildungsreform startete, erntet bis heute immer wieder Kritik. Jetzt
rudert auch die Politik wieder zurück: In Bayern, Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und nun auch in Hessen werden
Modellversuche gestartet, die neben G8 wieder einen neunjährigen Zug
einführen.
G 8 für schulinterne Impulse nutzen
Dass G8 funktioniert, soll damit aber nicht in Frage gestellt
werden. Seien es "Aktionspläne G8" oder "G8 plus"-Modelle: die Basis
bildet stets der Bildungsplan für das achtjährige Gymnasium. Denn G8
klappt - "wenn die Freiräume aus dem Bildungsplan für neue,
schulinterne Impulse genutzt werden", sagt Dr. Ulrich Mayer. Mit
dieser Meinung steht der Gesamtleiter des Gymnasiums Schloss-Schule
Kirchberg nicht alleine. Zahlreiche Gymnasien haben sich an die
Anforderungen des achtjährigen Gymnasiums gut angepasst: Es wurde in
Schulkantinen zur Ganztagsbetreuung sowie in zusätzliche Räume
investiert. Und es wurden inbesondere differenzierte Lern- und
Lehrkonzepte entwickelt. Ein Beispiel ist das Modell "Lernen in
Lernlandschaften" am Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen, das
interdisziplinär für die Fächer Deutsch und Geographie, 5. Klasse,
ins Leben gerufen und mit dem Deutschen Lehrerpreis 2013 honoriert
wurde. Andere Gymnasien setzen auf neue Rhythmisierungsmodelle
außerhalb des 45-Minuten-Taktes. Unterrichtet werden beispielsweise
nur wenige Fächer pro Tag, dafür aber (zeit-)intensiver oder in Form
von Epochenunterricht. Auch Profilstunden für selbstständige
Umsetzungen des Gelernten oder Intensivierungsstunden zum Üben kommen
zum Einsatz.
Mehr Freiheiten und Flexibilität
Die Schulen haben die Änderungen im Zuge von G8 also "nicht nur
als Notwendigkeit, sondern auch als Chance" wahrgenommen, betont Dr.
Nordica Nettleton. Durch die Abkehr von festen Jahrgangs-Lehrplänen
und die Stärkung der Schulautonomie hätten die Schulen "durchaus
gewisse Freiheiten und mehr Flexibiliät erhalten", so die Lehrerin
der Schloss-Schule. Die Pädagogin ist am Kirchberger Gymnasium mit
der Aufgabe betraut worden, zusammen mit Kollegen ein neues,
G8-basiertes Unterrichtskonzept zu entwickeln. Dabei hatte die
Schloss-Schule eine Idee aus Wilhelmsdorf vor Augen, wo schon mit
gutem Beispiel vorangegangen wurde.
Ohne Druck lernen- notenfrei
Die Umstrukturierungen mündeten in ein G8 plus-Konzept, das nach
dem Praxislauf im letzten Schuljahr nun unter dem neuen Titel SKIL
weitergeführt wird. Die Abkürzung steht für "Schloss-Schule Kirchberg
Individuelles Lernen" - ein Modell, das unter Berücksichtigung der
Kultusministerium-Richtlinien einen notenfreien Raum schafft, "in dem
die Kinder nicht unter Druck stehen", so Nettleton. Denn ihres
Erachtens sei es kontraproduktiv, die Schüler beispielsweise
anzuregen, mit der englischen Sprache zu spielen, dies dann aber zu
benoten. Aufgeteilt wird das SKIL-Modell in Pflichtstunden,
Wahlpflichtstunden und Workshops. Der Pflichtbereich umfasst die
fachlichen Inhalte des Bildungsplans plus die jeweils einstündige
Mathewerkstatt, English-Conversation und eine Methodenstunde. "Wir
nehmen Spielräume also zum Beispiel dadurch wahr, dass zwar die
Kompetenz- und Methodenstunden zur Vermittlung von Soft Skills
vorgegeben sind. Allerdings ist nicht fixiert, wie man diese konkret
unterrichtet", führt die Englischlehrerin aus.
Spannend seien für die Schüler insbesondere die Wahlpflichtfächer
wie "How to build a computer" oder "Geniale Metallideen" sowie die
Workshops, die die Hauptfächer durch praktische Anwendungen ergänzen.
In diesen Kursen, die derzeit jahrgangsübergreifend in der 5. und 6.
Klasse unterrichtet werden, "lernen die Schüler tatsächlich leichter
und diese Begeisterung wirkt sich wiederum positiv auf den normalen
Unterricht aus." Das Konzept werde entsprechend in den nächsten
Jahren für die Klassen 7, 8 und so fort weitergeführt und ausgebaut.
Schloss-Schule Kirchberg
Die 1914 gegründete Schloss-Schule Kirchberg, Baden-Württemberg,
zählt zu den bekanntesten Internatsgymnasien in Deutschland. Als
weltanschaulich ungebundene Privatschule bietet sie rund 200 Orts-
und 100 Internatsschülern optimale Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten.
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Schloss-Schule Kirchberg an der Jagst GmbH
Staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat
Dr. Ulrich Mayer
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Datum: 11.03.2014 - 11:00 Uhr
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