Delfine illegal in der EU? Delfinarien-Betreiber verweigern DNA-Analysen (FOTO)
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(ots) -
Die Tierschutzorganisationen ProWal und das Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) recherchierten in einem Delfinarium in
Constanta im EU-Land Rumänien den offenbar illegalen Import von
Delfinen aus Taiji/Japan. Einer Anfrage an alle 30 Delfinarien in der
EU nach der Herkunft der gefangen gehaltenen Delfine in Zoos und
Vergnügungsparks per DNA-Analyse, mit der sich zweifelsfrei die
Herkunft von Delfinen feststellen lässt, folgte keines der
Delfinarien. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES)
untersagt den Import von Delfinen für überwiegend kommerzielle
Zwecke.
ProWal inspizierte im September letzten Jahres das
Constanta-Delfinarium in Rumänien, nachdem die Organisation einen
Hinweis erhielt, dass Delfine dort illegal aus der brutalen
Delfintreibjagd im japanischen Taiji stammen sollen. Morlok fand nur
noch zwei der ursprünglich drei Delfine vor, die vormals für rund
500.000 Euro von einem Zoo in Peking als angebliche Nachzuchten
gekauft wurden. Ein Delfin sei verstorben, sagte man ihm. Der
rumänische Delfinarienbetreiber behauptete weiterhin, dass die
Delfine Nachzuchten aus zweiter Generation seien. Dies sei
rechnerisch nicht haltbar, kontern die Delfinschutz-Organisationen,
weil es in Peking den ersten Zuchterfolg nachweislich erst 2003
gegeben habe, wobei das Delfinkalb nicht überlebte.
Die Tierschützer weisen weiter darauf hin, dass es keine
Unterlagen darüber gäbe, dass Nachzuchten in zweiter Generation
jemals in Peking gelungen seien. Im Gegenteil gehörten China,
Russland und die Ukraine mit zu den größten Delfinaufkäufern von
wildgefangenen Delfinen in Japan.
Eine von den Tierschützern geforderte DNA-Analyse verweigerten
auch die rumänische Regierung in Bukarest und der
Delfinarienbetreiber in Constanta ebenso wie die Delfinarien in
Nürnberg und Duisburg. Der Tiergarten Nürnberg ließ verlauten, dass
es in Europa angeblich keine Delfine aus der Treibjagd in Japan gäbe.
Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Diese Aussage ist
falsch, weil es in der Ukraine und auch in Russland Importe aus Japan
gibt. Wir vermissen die Transparenz aller europäischen Delfinarien,
die sich hinter ihrem selbst gegründeten EEP (Anm.: Europäisches
Erhaltungszuchtprogramm) verstecken in das kein Außenstehender
Einblick bekommt. Selbst in Duisburg müssen wir uns die Akteneinsicht
gerichtlich erstreiten. Das Urteil soll noch bis Juni 2014 gesprochen
werden, teilte das Verwaltungsgericht Düsseldorf dem WDSF jetzt mit."
Ein Finanzinvestor aus Suceava in Rumänien namens Popescu,
kontaktierte im vergangenen Herbst ProWal mit der Anfrage um Mithilfe
bei dem Bau eines neuen privaten Pools, weil er offenbar
fälschlicherweise bei einer Internetrecherche davon ausgegangen war,
dass ProWal eine Pro-Delfinarien-Organisation sei. Nachdem die
Delfine aus China, Russland oder der Ukraine importiert seien, sollte
der private Pool als öffentliches Delfinarium und als gute
Einnahmequelle dienen, so Popescu schriftlich. Das Besorgen der
Importpapiere sei kein Problem, teilt der Investor mit. Da die
genannten Länder keine Zuchterfolge vorweisen können, gehen WDSF und
ProWal davon aus, dass sämtliche Delfine aus Japan über die
Drittländer nach Rumänien eingeschleust werden sollen.
Bei ihren Recherchen stellten ProWal und WDSF weiterhin fest, dass
die EU über einen Strukturfond den Ausbau des umstrittenen
Delfinariums in Constanta mit rund 900.000 Euro fördert und ebenso
den größten Teil der Ausbaukosten von 11,5 Mio. Euro eines
Delfinariums in der litauischen Stadt Kleipeda übernimmt.
ProWal und das WDSF fordern die EU-Kommission auf, ihre
Unterstützung für den Ausbau der Delfinarien in Rumänien und in
Litauen unverzüglich zu beenden. Zudem müsse ein ausnahmsloses
Importverbot für Delfine in die EU beschlossen werden, da es an
Transparenz über die Tiere in den vorhandenen Delfinarien mangelt und
es keine funktionierenden Kontrollmechanismen gibt.
Hintergrund:
Delfinarium in Constanta/Rumänien - ProWal -
http://walschutzaktionen.de/514601/2184001.html
Taiji Delfintreibjagden - WDSF:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/taiji-delfinmord
Pressekontakt:
Projekt Walschutzaktionen (ProWal)
Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft gUG
(haftungsbeschränkt) -
Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok
Haydnstraße 1
D-78315 Radolfzell
Tel: 0049 (0)7732 14324
E-Mail: ProWal-Deutschland@t-online.de
Internet: www.walschutzaktionen.de
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952
Möllerstr. 19
58119 Hagen
0049/(0)2334/919022 tel
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E-mail: wds-forum@t-online.de
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Datum: 19.03.2014 - 09:07 Uhr
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