Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Arabischen Liga

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(ots) - Die arabische Welt ist mehr denn je gespalten.
Nur der Hass auf Israel eint die muslimischen Staaten einigermaßen.
Das ist nicht neu - und ziemlich wenig. Wie wenig gemeinsam die
Mitglieder der Arabischen Liga haben, zeigt sich jetzt beim Gipfel in
Kuwait. Ägyptens Außenminister Nabil Fahmi gibt als Hauptziel des
Treffens aus, eine noch tiefere Spaltung zu verhindern. Der Blick auf
den freien Platz in Kuwait macht das größte Problem deutlich: der
Umgang mit Syrien, das dem Bündnis nicht mehr angehören darf. Der
Aufstand gegen den Despoten Assad hat sich erst zum Bürgerkrieg
entwickelt - und sich dann zum Stellvertreterkrieg ausgewachsen:
zwischen den beiden großen muslimischen Gruppen, den von
Saudi-Arabien geführten Sunniten und den von Iran geführten Schiiten.
In Syrien unterstützen die Staaten der Arabischen Liga verfeindete
Gruppen. Die Mehrheit der Liga sympathisiert zwar mit den
sunnitischen Assad-Gegnern, erkennt aber zunehmend, dass der Feind
des Feindes nicht unbedingt ein Freund sein muss. Sprich: die
Dschihadisten aus aller Welt, die Syrien zum Schlachtfeld machen
wollen und im Nordosten bereits unter dem Namen »Islamischer Staat im
Irak und in Syrien« ein grenzübergreifendes Territorium
kontrollieren. Angesichts der 529 Todesurteile gegen Muslimbrüder in
Ägypten streiten die arabischen Länder auch über den Umgang mit
dieser Bewegung. Saudi-Arabien stützt den Kurs der neuen ägyptischen
Machthaber, weil es selbst Sorge vor einem Umsturz hat. Dagegen hat
das kleine Katar die Muslimbruderschaft finanziell über Jahre mit
Milliarden von Dollar unterstützt. Dem saudischen Herrscherhaus ist
der internationale Emporkömmling ein Dorn im Auge. Der alte König
Abdullah (89) will das junge katarische Staatsoberhaupt Scheich Tamim
Al-Thani (33) außenpolitisch auf saudische Linie bringen - mitsamt


des von Katar betriebenen globalen arabischen TV-Senders Al Jazeera.
Weil arabische Staaten wie Libanon und Irak auch von schiitischen
Parteien regiert werden, sitzt beim Gipfel in Kuwait indirekt auch
Iran mit am Tisch. Der große Rivale der Saudis macht derzeit mehr
richtig als falsch und könnte für den Westen noch ein wertvoller
Partner werden. Da Russland als Helfer bei einer Lösung für Syrien
wegen der Ukraine-Krise vorerst ausfällt, zieht der Westen zumindest
in Erwägung, den Iran in die Pflicht zu nehmen und noch ein Stück aus
der Isolation zu holen. Das Mullah-Regime hat den größten Einfluss
auf die schiitische Hisbollah im Libanon, die Assads Kämpfer in
Syrien unterstützt und Israels Nordgrenze unsicher macht. Iran
stärker einzubinden, ist indes nicht frei von Risiken. Israel dürfte
den heftigsten Widerstand leisten, dicht gefolgt von Saudi-Arabien.
Letztlich müssten die USA diese Entscheidung treffen und gegen ihre
Partner im Nahen Osten durchsetzen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 25.03.2014 - 21:00 Uhr
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