'Man braucht Macht
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"Man braucht Macht"
Seinen Job bei Schalke 04 sieht Felix Magath als klassischen Fall einer Restrukturierung. Man habe ihn geholt, "um Strukturen zu verändern", erklärte der Manager und Trainer des Gelsenkirchener Bundesliga-Klubs im Gespräch mit der Zeitschrift manager magazin (Erscheinungstag: 24. Juli). Schalke habe in der Vergangenheit zu wenig aus seiner Marke gemacht, so Magath. Die letzten Jahre hätten viel Geld gekostet, und der Verein sei jetzt nicht mehr in der Lage, "solche Beträge auch weiterhin aufzubringen".
Magath sieht Fußball-Krisenmanager generell im Vorteil gegenüber denen, die ein Unternehmen durch schwere Zeiten führen müssten: "Im Fußball lernt man schneller, mit Krisen umzugehen, weil die Zyklen des Auf und Ab viel kürzer sind", sagte er dem Magazin. Für viele Unternehmensmanager, die bisher nur einen jahrelangen Aufschwung erlebt hätten, sei diese Erfahrung neu.
Auf die Frage, ob man für einen erfolgreichen Führungsjob Alleinherrscher sein müsse, antwortete Magath: "Je komplexer die Aufgabe, umso mehr Macht braucht man." Sonst werde man "weggeschwemmt". Magath ist bei Schalke ? ähnlich wie zuvor in Wolfsburg ? Trainer, Manager und Vorstandsmitglied.
Auch auf seine Arbeit beim VfL Wolfsburg, mit dem er 2009 überraschend Deutscher Meister wurde, ging Magath ein: Er habe es als Vorteil empfunden, dass sein Aufsichtsratschef und direkter Ansprechpartner der VW-Finanzvorstand gewesen sei, "also der Mann, der die VW-Kasse verwaltet". Ein Nachteil sei der unterschiedliche Rhythmus in einem Sportverein und einem Großkonzern. Während der VW-Werksferien im Sommer seien auch die Vorstände in Urlaub. "Dann ist es schwer, eine schnelle Entscheidung zu bekommen."
Im Gespräch mit manager magazin rechtfertigte Magath seine Praxis, bei Dienstantritt stets ein ganzes Team mitzubringen. Zu Beginn seiner Trainerkarriere habe er "immer alles übernommen, was da war". Dann habe er zwar die Vereine aus dem Tabellenkeller nach oben gebracht, aber trotzdem gehen müssen. Magath wörtlich: "Seit ich ein Team um mich habe, das meine Arbeitsweise kennt und mit mir auf einer Linie liegt, behalte ich meine Jobs länger."
Die Entwicklung bei seinem früheren Arbeitgeber FC Bayern beurteilt der Fußballtrainer als vorbildlich für nachhaltigen Erfolg. Magath bekundet "größten Respekt" vor der Leistung von Uli Hoeneß. Der Bayern-Manager habe den Verein "streng nach wirtschaftlichen Kriterien" geführt, "und trotzdem hatte Bayern sportlichen Erfolg".
Darüber, dass er im Falle eines Scheiterns seiner Mission bei Schalke die alleinige Verantwortung trage, ist sich Magath im Klaren. Alle bräuchten in der heutigen Zeit "einen Kopf", dem der Misserfolg angelastet werden könne. Das sei im Sport genauso wie in der Wirtschaft. "Das ist der CEO, auf Schalke bin ich das eben."
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Datum: 22.07.2009 - 20:05 Uhr
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