Westfalenpost: Rolle rückwärts in der Energiepolitik
Von Stefan Pohl
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Ukraine-Krise zeigt sich, dass Europa nicht mehr das sichere Haus
ist, das es jahrzehntelang zu sein schien. Die EU ist abhängig von
russischem Öl und Gas, die Nachfolgestaaten der ehemaligen
Sowjetunion in Ostmitteleuropa fühlen sich darüber hinaus auch
militärisch von Putins Machtwillen bedroht.
Die Vorschläge des polnischen Ministerpräsidenten Tusk, das
europäische Sicherheitsgefühl mit einer Energie-Union zu stärken,
scheinen jedoch zu sehr der speziellen geopolitischen und
wirtschaftlichen Lage unseres Nachbarn geschuldet, um als Basis einer
gesamteuropäischen Lösung dienen zu können.
Vor allem die Idee eines Energie-Zentraleinkaufs in Brüssel und
der geplante Solidaritätsfonds bei Engpässen könnten Deutschland
letztlich teuer zu stehen kommen - Solidarität gewährt immer der
politisch und wirtschaftlich Stärkste.
Man muss gar nicht den Umweltverbänden das Wort reden, die seit
Jahren den Ausbau erneuerbarer Energien als Allheilmittel für
Energieabhängigkeiten aller Art predigen. So einfach ist es nicht.
Aber Tusks Vorschlag, verstärkt auf heimische fossile Energieträger
wie Kohle und Schiefergas zurückzugreifen, soll wohl in erster Linie
mangelnde eigene Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energien
verdecken. Kohle spielt in Polen als Energielieferant immer noch die
Rolle, die sie in Deutschland vor Jahrzehnten hatte.
Die Ukraine-Krise als Vorwand für eine Rolle rückwärts in der
Energiepolitik? Darüber sollte Kanzlerin Merkel noch einmal
sorgfältig nachdenken.
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Datum: 25.04.2014 - 19:13 Uhr
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