Westfalenpost: Knut Pries zum Google-Urteil des EuGH

Westfalenpost: Knut Pries zum Google-Urteil des EuGH

ID: 1058785
(ots) - Je mehr wir - Nutzer, Betreiber, Regulierer - uns
mit dem Internet befassen, desto deutlicher stellt sich heraus, dass
die schlichten Weisheiten der Aufbruchsjahre nicht viel taugen. Das
gilt für die Heilsversprechen (Freiheit, Demokratie, Transparenz,
Gleichberechtigung) wie für die Parolen der Kontrolleure. Zu
letzteren gehört "das Recht auf Vergessen". Es war das populäre
Etikett, unter dem die EU-Justizkommissarin Viviane Reding 2012 ihr
Konzept für einen umfassenden europäischen Datenschutz auf den Weg
brachte. Auch im weltweiten Netz, so die Maßgabe, solle der einzelne
die Verfügungsgewalt über seine persönlichen Daten behalten. Das
stieß auf massive Skepsis, ja Hohn. Nach dem Motto: Klingt gut, ist
aber Quatsch, weil technisch nicht machbar. Die Linkerei funktioniere
viel zu schnell. Das ist nicht falsch, nur übertrieben. Das jüngste
Urteil des Europäischen Gerichts sorgt hier für eine begrüßenswerte
Differenzierung: Auch wenn sich nicht alle Spuren beseitigen lassen
und es ein umfassendes Recht auf Vergessen nicht geben wird, muss
sich der Einzelne nicht gefallen lassen, dass aus dem Netz ein
ewiges, für jedermann einsehbares Register seiner sämtlichen Sünden
und Peinlichkeiten wird. Verjährung und Vorstrafen-Tilgung sind
wichtige Rechtsstaat-Prinzipien. Sie sind auch im Netz beachtlich.

Wer speichern kann, der kann auch löschen, sagt Reding. Das mag
naiv sein. Aber die Umkehr-Version: Wenn ich nicht alles löschen
kann, muss ich gar nichts löschen, ist eine Frechheit. Oder, wie der
Bundespräsident sagen würde: Freiheit im Netz - das kann auch der
digitale Radiergummi sein.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160



Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  BERLINER MORGENPOST: Gute Lösung für Berlin/ Ein Leitartikel von Christine Richter Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Google/Urteil
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.05.2014 - 21:16 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1058785
Anzahl Zeichen: 1913

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 236 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Knut Pries zum Google-Urteil des EuGH"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Oliver Ruhnert: "Habe Hochachtung vor Wagenknecht" ...

Der Sauerländer BSW-Politiker und Fußballfunktionär Oliver Ruhnert hat Sahra Wagenknecht im Interview mit der WESTFALENPOST gegen Kritik verteidigt. Die Partei-Vorsitzende des neugegründeten BSW sei "hochintelligent", sagte Ruhnert der ...

Alle Meldungen von Westfalenpost


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z