Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Sprachtest für Türken
ID: 1083129
ohne Deutsch zu sprechen. Dass das Urteil des EuGH in Luxemburg
gestern trotzdem anders ausgefallen ist, war absehbar. Deutschland
hat in den zurückliegenden Jahren eine ganze Reihe von
ausländerrechtlichen Vorschriften erlassen, deren eigentlicher Sinn
eben nicht eine integrierende Aufnahme, sondern die möglichst
einfache Abwehr war. Diese Wirkung erreichte man wie beim Sprachtest
dadurch, dass die Regelungen ohne Rücksicht auf Einzelfälle pauschal
angewendet wurden. Konnte der Bewerber ein Sprachtest-Zertifikat
vorlegen, durfte er kommen. Falls nicht, gab es keine Papiere. So
nicht, sagten die Richter. Sie haben Recht. Die Einzelfall-Prüfung
ist das entscheidende Werkzeug, das aus einer inhumanen
Pauschalregelung ein selbst dann noch menschliches Verfahren macht,
wenn man unberechtigte von berechtigten Bewerbern trennen will.
Deutschland hat es - absichtlich? - verschlafen, seine Gesetzgebung
zum Umgang mit Zuwanderern durch die Brille dieses Prinzips zu
revidieren. Nun wird man dazu gezwungen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.07.2014 - 21:05 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1083129
Anzahl Zeichen: 1322
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Bielefeld
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Diese Pressemitteilung wurde bisher 239 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Sprachtest für Türken"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westfalen-Blatt (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).