Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Volkswagen

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ID: 1086050
(ots) - Milliardenschwere Kostensenkungen auf der einen
Seite und ebenso große Investitionen in eine neue Baustelle? Was seit
gestern als neues Gerücht rund um den riesigen Volkswagen-Konzern
wabert, könnte unterm Strich durchaus Sinn machen. Denn die
Verbesserung der Rendite bei der Kernmarke VW auf mehr als derzeit
zwei bis drei Prozent ist wohl zwingend notwendig, soll es weiter
aufwärts gehen. Auf der anderen Seite könnte der Zukauf von
Chrysler-Fiat der Schwächephase von VW in den USA mittelfristig ein
Ende bereiten. Schließlich hat Chrysler nicht nur ein umfangreiches
Händler- und damit Vertriebsnetz. Auch in Sachen Pick-ups, in den USA
bekanntermaßen so beliebt wie große Geländewagen, hat Chrysler anders
als VW ein ansprechendes Portfolio. Doch die US-Probleme von VW haben
weniger mit dem Umfang der Modellpalette zu tun als mit den
Besonderheiten des dortigen Marktes. Die Kunden dort verlangen nach
schnelleren Erneuerungen der Modelle. Gleichwohl aber würde der Kauf
von Chrysler-Fiat auch große Risiken bergen. Die sind zunächst
finanzieller Art. Denn Chrysler-Fiat hat sich in den vergangenen
Jahren gut erholt, fährt zumindest in den USA Gewinne ein und dürfte
deshalb nicht für Kleingeld zu haben sein. Der VW-Konzern hat indes
hat sich gerade die Komplettübernahme des Lkw-Herstellers Scania sehr
viel Geld kosten lassen. Damit sich das rentiert, muss schnellstens
die interne Allianz mit MAN auf den Weg gebracht werden. Das wiederum
kann nur mit fähigen Köpfen gelingen. Sind die hier gebunden, fehlen
sie an anderer Stelle. Beispielsweise wenn es darum ginge,
Chrysler-Fiat samt Alfa einzubinden. Dabei ist der VW-Konzern schon
jetzt mit seinen zwölf Marken, einem Umsatz von etwa 200 Milliarden
Euro in 2013 und den mehr als 600 000 Beschäftigten weltweit ein
schwer zu lenkendes Gebilde. Zwar werden derzeit nicht zuletzt dank


Audi und Porsche sowie der Erfolge in China noch Rekordgewinne
eingefahren. Dass Konzernchef Martin Winterkorn erst jetzt zum großen
Rundumschlag ausholt und mangelhafte Rendite bei der Kernmarke
geißelt, stimmt nachdenklich. Schließlich dürfte ihm und seinen
Vorstandskollegen nicht erst jetzt bekannt sein, dass die Lohnkosten
nicht mit der Produktivität standhalten, wie es Winterkorn
formuliert. Wenn das so ist, dann hätte der Konzern eher reagieren
müssen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Winterkorn und auch der
Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch angesichts der
Vielschichtigkeit des Konzerns diese Renditeschwäche aus den Augen
verloren haben. Ein Zeichen auch dafür, die Verantwortung auf mehr
starke Schultern und schlaue Köpfe zu verteilen. Die aber sind
bekanntlich im Konzern schon sehr gebunden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 17.07.2014 - 21:05 Uhr
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