Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Iran und die Bombe

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Iran und die Bombe

ID: 1089240
(ots) - Israel hat die Hamas unterschätzt. Zwar sind
viele der mehr als 1000 Opfer dieses Krieges tatsächlich Milizionäre,
und von den Tunnelsystemen konnte ein Dutzend zerstört werden. Aber
die zahlreichen Waffenarsenale und die weit verzweigten Tunnel sowie
der teilweise erbitterte Widerstand von gut ausgebildeten Kämpfern
haben der Führung in Jerusalem gezeigt, dass hier eine Front
aufgebaut wurde, die die übermächtige Armee Israels durchaus eine
Zeitlang in Schach halten und die Aufmerksamkeit der
Weltöffentlichkeit wie in einem Brennglas konzentrieren konnte.
Unbemerkt blieb ein weit gefährlicherer Konflikt: Der Atomstreit mit
dem Iran.

Am 20. Juli lief die im Januar gesetzte Frist für ein Abkommen mit
dem Iran ab. US-Präsident Präsident Barack Obama hat sie um vier
Monate verlängert, für die Zeit nach den Midterms, den Zwischenwahlen
zu Senat und Repräsentantenhaus. Diese Zeit werden die Mullahs
nutzen. Aber nicht, um zu einem Abkommen zu gelangen, sondern um ihre
Nuklearpläne weiter voranzutreiben.

Revolutionsführer Ali Khamenei hat es angekündigt: Man werde die
19 000 Zentrifugen zur Urananreicherung nicht reduzieren, sondern im
Gegenteil auf 190 000 verzehnfachen. US-Außenminister John Kerry
selbst warnte: Der Iran stehe nur wenige Monate vor der Bombe. Wie
Kerry diese Erkenntnis mit der Verlängerung der Frist durch seinen
Präsidenten vereinbart, ist sein Geheimnis oder auch das Geheimnis
des Weißen Hauses.

Israel kann damit jedenfalls nicht leben. Es kann die iranischen
Nuklearanlagen, vor allem die unterirdischen, derzeit aber nicht
allein zerstören. Immer wieder ist es in den letzten Jahren gelungen,
durch Sabotageakte - man denke an den eingeschleusten Cyberwurm, der
große Teile der Zentrifugenanlagen zur unbremsbaren Überdrehung
programmierte und dadurch zerstörte - die Produktion der schiitischen


Bombe zu verzögern. Diese Option hat Israel auch heute. Sollte die
Regierung Netanjahu zur Überzeugung gelangen, dass es im November zu
spät ist für Sanktionen oder militärische Schläge, dann wird sie
diese Option wahrnehmen.

Und bei einem schon oft auf dem Reißbrett und auch bei Manövern
durchgespielten Militärschlag aus der Luft gegen den Iran hätte
Israel diesmal keine zweite Front mehr im Rücken zu befürchten. Die
Hamas wäre bis dahin wohl weitgehend ausgeschaltet, Ägypten hat schon
klammheimlich ähnlich wie Saudi-Arabien Zustimmung für einen solchen
Schlag signalisiert. Auch die zu erwartenden Reaktionen der
Weltöffentlichkeit dürften Jerusalem nicht mehr sonderlich
einschüchtern. Die in den letzten Wochen offenbar gewordene
antisemitische Stimmung, vor allem in Europa, hat manche Regierung
mehr erschreckt als Israel selbst.

Und noch einmal wird Jerusalem seine (Tod-)Feinde nicht
unterschätzen wollen. Auch das ist eine Lehre aus dem Tunnel-Krieg.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Rheinische Post: Kommentar / 
Die militärische Lösung allein hilft Israel nicht 
= Von Martin Kessler Lausitzer Rundschau: Die SPD wirkt nicht

Zur Kritik des niedersächsischen Regierungschefs an seiner Partei
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.07.2014 - 21:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1089240
Anzahl Zeichen: 3305

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 255 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Iran und die Bombe"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NRW: Polizei überwacht afghanischen Sexualtäter ...

Im Kreis Herford (NRW) wird ein afghanischer Sexualstraftäter in Absprache mit dem Landeskriminalamt "engmaschig" von der Polizei überwacht. Der 24-Jährige, der als rückfallgefährdet gilt, hatte nach einer Sexualtat eine Haftstrafe von ...

Alle Meldungen von Westfalen-Blatt


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z