Westfalenpost: Sag mir, wie die Kunden in die Städte kommen
Von Joachim Karpa
ID: 1103545
Zu Hause. Sie sitzen am Schreibtisch, in der Küche, auf dem Sofa.
Sie schauen sich die Produkte im Internet von allen Seiten an,
vergleichen die Preise, lesen Bewertungen, studieren Testergebnisse -
und bestellen. Und der Paketdienst bringt die Ware bis vor die
Haustür. Keine Fahrt mit dem Auto, keine Parkplatzsuche. All das ist
so bequem und so unkompliziert.
Überrascht sind alle, wenn sie mal wieder in die Innenstadt gehen.
Dass ihr Kaufverhalten mit eine Ursache für diesen schleichenden
Prozess sein könnte, wird ihnen spätestens beim Gang in der tristen
Fußgängerzone klar. Leere Schaufenster gähnen sie an. Nichts los.
Stadtplaner sprechen von der Verödung der Innenstädte, Einheimische
ödet die trostlose Szenerie an. Experten warnen nicht erst seit
heute: Wir stehen gerade am Anfang einer dramatischen Entwicklung.
Angesichts des wachsenden Internethandels ist die Kundenfrequenz
dramatisch rückläufig. Sie geht einher mit der schrumpfenden
Bevölkerung und einem steigenden Anteil internetaffiner Einwohner.
Erste Opfer dieser Entwicklung sind in der Regel Mittel- und
Unterzentren. Wenn hier kleine inhabergeführte Geschäfte schließen,
sind ihre Flächen für den Handel verloren. Schnellimbiss oder
Ein-Euro-Shop folgen nach.
Was tun? Gebot der Stunde für den Handel muss es sein, zweigleisig
zu fahren. Er muss online und im Ort präsent sein. Kommunen müssen an
der Attraktivität ihrer Innenstädte arbeiten. Das fängt beim
Parkplatz an und hört bei einer vielfältigen Angebotspalette lange
nicht auf. Wenn nicht, dreht sich die Spirale nach unten - und alle
sitzen auf dem Sofa und kaufen ein.
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Westfalenpost
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Datum: 03.09.2014 - 21:58 Uhr
Sprache: Deutsch
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Politik & Gesellschaft
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