WAZ: Die Qual des Wartens. Kommentar von Frank Preuß zum Absturz
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seine Fragen zu verlangen. Immer wieder, möglichst schnell, am besten
sofort. Der Mensch will alles verstehen und hat sich in den Zeiten
der Hochgeschwindigkeit daran gewöhnt, dass seine Neugier in aller
Regel sofort befriedigt wird. Auch mit technischen Hilfsmitteln. Nur
schwer kann er sich damit abfinden, dass manche Dinge ihre Zeit
brauchen, dass nicht jedes Rätsel in Minuten zu entschlüsseln ist und
einige vielleicht sogar niemals. Für die Interessierten ist das
Warten allenfalls ein Ärgernis, für die Hinterbliebenen der Opfer
eines Flugzeugabsturzes ist es eine Qual. Sie verlangen nach
schnellstmöglicher Aufklärung der Tragödie, und wer, wenn nicht sie,
hätte ein Recht darauf? Aber selbst sie werden sich gedulden müssen.
Wenn die Spezialisten Zeit brauchen, um die Mitschnitte des
Aufnahmegeräts im Flieger auszuwerten, dann muss man sie ihnen geben.
Niemandem ist mit halbgaren Informationen von offizieller Stelle
gedient, nur damit schnell etwas gesagt ist. Dass die zuständige
Behörde gestern zunächst keine Details genannt hat, eignet sich noch
nicht für Verschwörungstheorien. Es ist erst einmal seriös. Zur
Erinnerung: Es war Tag 1 nach dem Drama. Der Absturz des Malaysian
Airlines-Fluges MH 370 vom März 2014 ist bis heute nicht aufgeklärt,
nicht einmal die Wrackteile sind geortet worden. Natürlich ist das
die Stunde der Spekulationen, und auch das gehört zu unserer Natur.
Denn es ist ja die Suche nach einer Erklärung, die das Fürchterliche
fassbar macht.
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Datum: 25.03.2015 - 19:11 Uhr
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