Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Auschwitz-Prozess um den früheren SS-Mann Oskar Gröning
ID: 1202176
Rollator geht und von seinen Anwälten gestützt werden muss, versteckt
sich nicht hinter Alter und Krankheit, sondern gesteht. Nicht
irgendetwas Belangloses, sondern seine Komplizenschaft im
Konzentrationslager Auschwitz, wo mehr als eine Million Menschen
ermordet worden sind. Der frühere SS-Mann Oskar Gröning macht es
sich nicht einfach. Während Angeklagte heute oft von ihrem Anwalt
eine Erklärung vorlesen lassen, spricht Gröning selbst. Fast eine
Stunde lang. »Ich habe mich moralisch mitschuldig gemacht«, sagt er.
Kein Wort davon, dass er nur Befehlen gehorcht habe, dass ihm keine
Wahl geblieben sei. Am Ende seines Lebens hat der Bankangestellte
Bilanz gezogen. Zum einen für sich. Zum anderen aber hat Gröning,
gewollt oder nicht, 70 Jahre nach dem Holocaust auch ein Zeichen
gesetzt. Viele in seiner Generation wollen von Vergasungen nichts
mehr hören, kleine Teile folgender Generationen bestreiten den
Holocaust sogar. Vielleicht war es gestern das letzte Mal, dass alle
aus dem Mund eines Täters noch einmal die Wahrheit erfuhren.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.04.2015 - 21:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1202176
Anzahl Zeichen: 1364
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Bielefeld
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Diese Pressemitteilung wurde bisher 195 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Auschwitz-Prozess um den früheren SS-Mann Oskar Gröning"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westfalen-Blatt (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).