Das Erste: Menschen bei Maischberger
am Dienstag, 19. Mai 2015, um 22.45 Uhr
ID: 1212697
Der verunsicherte Patient: Warum misstrauen wir Ärzten?"
Zu spät oder schlecht operiert, ein Symptom übersehen, ein
Medikament verwechselt: Der Irrtum eines Arztes kann dramatische
Folgen für Patienten haben. Die Verdachtsfälle von ärztlichen
Behandlungsfehlern haben nach den letzten Zahlen der Medizinischen
Dienste der Krankenversicherung zugenommen. Heißt das aber auch, die
Ärzte sind schlechter geworden? Oder ist das Panikmache, weil bloß
Einzelfälle aufgebauscht werden?
Gäste:
Gesine Cukrowski (Schauspielerin)
Iris und Reinhold Otto (Opfer ärztlicher Fehlbehandlung)
Claudia Polar (Hirntumor wurde nicht erkannt)
Boris Meinecke (Fachanwalt für Medizinrecht)
Klaus Reinhardt (Allgemeinmediziner und Hartmannbund-Vorsitzender)
Gesine Cukrowski
Die erschütternde Nachricht, dass ihr herzkranker Mann nur noch drei
Monate zu leben habe, erreichte die Schauspielerin ("Der letzte
Zeuge") bei Dreharbeiten. Sie brach zusammen, ein Notarzt musste ihr
eine Beruhigungsspritze verabreichen. Nach einer Woche bangen Wartens
stellte sich heraus: Es war eine Fehldiagnose. "Seitdem aber
misstraue ich Ärzten, am liebsten würde ich zu allen Untersuchungen
einen zweiten Arzt mitnehmen", sagt Gesine Cukrowski.
Iris und Reinhold Otto
Für das Ehepaar endete 2002 das Leben, wie sie es bisher kannten. Im
Krankenhaus wird ein Magengeschwür bei dem damals 47jährigen zu spät
erkannt. Es platzt, die Organe drohen zu versagen. Nach einer
Not-Operation fällt Reinhold Otto 9 Monate lang ins Wachkoma.
Sprechen, laufen, denken - alles muss er danach neu lernen. Gutachter
stellen einen Behandlungsfehler fest, doch die Versicherung des
Krankenhauses bietet dem Ehepaar gerade mal 10. 000 Euro als
Entschädigung für das zerstörte Leben an. Iris Otto will
Gerechtigkeit für ihren Mann und zieht vor Gericht. Nach jahrelangem
Kampf hat das Ehepaar Erfolg.
Claudia Polar
"Das ist alles psychisch. Schonen Sie sich." Das riet der Arzt der
damals 32jährigen, die monatelang fast täglich in Ohnmacht fiel. Die
Kleinkindergärtnerin begab sich in eine Psycho-Tagesklinik. Doch
weder Medikamente noch Therapien helfen ihr, denn psychisch krank war
die junge Schweizerin nicht. Bei einer nochmaligen Untersuchung durch
einen Vertretungsarzt wird ein Gehirntumor entdeckt. Die heute
34jährige muss schnellstmöglich operiert werden und danach mit den
Nachwirkungen kämpfen. Claudia Polar fragt sich bis heute, warum der
Tumor trotz der Symptome erst so spät und nur zufällig entdeckt
wurde.
Boris Meinecke
Seit 25 Jahren kämpft der Kölner Anwalt für geschädigte Patienten.
Das Hauptproblem bei den Verfahren sieht der Jurist darin, dass die
Beweislast beim Patienten liegt. "Sie müssen nachweisen, dass Fehler
passiert sind und dass dieser Fehler einen bestimmten Schaden
verursacht hat."
Klaus Reinhardt
"Jeder Mensch kann Fehler machen. Auch ein Arzt, der sorgfältig und
gewissenhaft arbeitet, kann eine Fehldiagnose stellen", sagt der
Allgemein-Mediziner. Der Vorsitzende des Hartmannbundes beobachtet
ein zunehmendes Misstrauen gegenüber seiner Zunft. Dabei gehe die
Ärzteschaft viel offener mit Behandlungsfehlern um als noch vor
einigen Jahren. Auch deshalb fordert Klaus Reinhardt, Ärzte nicht an
den Pranger zu stellen.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Redaktion: Klaus Michael Heinz
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
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Tel.: 030/3150 6868, E-Mail: FN@zoommedienfabrik.de
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Datum: 15.05.2015 - 14:44 Uhr
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